Is Telefon klingelt in änor Tour und käner wess, was mor machen soll. Die Leute sind am Samstagvormittag, dem 17.09. verunsichert, ob es abends ein Fest geben soll oder nicht. Die Fahrschule Findeisen bringt einen LKW als Bühne im Dauerregen. Aber die Wetter-APP zeigt ab 15:00 Uhr Sonnenschein. Und eine gute Freundin meinte: „der Weihnachtsmarkt ist auch bei jedem Wetter;-)“ Nach diesen mutmachenden Worten stand es fest: das Steinbruch-Fest wird durchgeführt – komme was wolle! Aber nun ein kurzer Blick in die Vergangenheit. Warum ein Fest im Steinbruch Hormersdorf? Dort, wo der Bauhof seinen Lagerplatz hat und in anderen Orten ein Schild steht: „Betreten verboten!!“? Die Idee kam vor ca. 15 Jahren von Hermann Nötzel – ein Hormersdorfer Urgestein. Damals meinte er zu mir: „Eigentlich sind wir dumm!! Wir haben die Greifensteine im Ort und nutzen sie nicht!“ Und diese Worte verfolgten mich immer wieder. Der Steinbruch befindet sich unscheinbar hinter dem Gasthof zum Löwen. Letztes Jahr sollte ein Teil vom Weihnachtsmarkt im Steinbruch stattfinden, welcher aber gänzlich durch Corona abgesagt wurde. Also wurde dieses Jahr ein Termin für ein Fest gesucht, welcher mit keinem anderen Termin der anliegenden Orte oder Feste der Vereine kollidierte. Ein Fest sollte es werden, ohne jeglichen Grund und erstmal als Pilotprojekt. Man kann einfach nur überrascht sein, mit welchem Einsatz sich Leute einbrachten. So wurde zum Beispiel am Vorabend bis 22:00Uhr noch von den Jungs „dor Bud“ die Feuerstelle gereinigt oder andere Freiwillige stellten Lampen zum Beleuchten der Felsen auf. Am Samstag um 17:00 Uhr war „Startschuß“. Ortsvorsteher Marco Hilbert sprach ein paar Worte zur Begrüßung und danach wurde die Bühne rege genutzt. Die „Freundeskreis-Band“ spielte ihre Lieder bis der Posaunenchor in den Mittelpunkt trat. Unter der Leitung von Uwe Weisbach klangen nicht nur Märsche, sondern auch flotte moderne Stücke aus den glänzenden Blechen. Nebenbei wurde fleißig gegrillt, gefeuert und getrunken. Mit wenig Aufwand wurden herrliche Speisen kreiert. Besonders gut kam bei den Kindern Stockbrot und Zuckerwatte an. Oder Chilli con carne, das über offenem Feuer frisch zubereitet wurde. Es kamen immer mehr neugierige Besucher, so dass schon zeitnah der Backofen von Thomas Vorberg wegen Ausverkauf abgeschalten werden musste. Er war mit seiner Ameise – so nannte man den Ur-Multicar – vor Ort. Ein echt hervorragendes Bild. Zu vorgerückter Stunde kamen die beleuchteten Felsen sehr gut zur Geltung. In bunten Farben strahlten selbige. Da musste ich mich wieder an die Worte von Hermann Nötzel erinnern. Ja, es war dumm, diesen wunderschönen Ort so selten zu nutzen! In dieser romantischen Abendstimmung mit vielen Menschen, die fröhlich ihren Alltag daheim ließen und sich einfach zur Freude trafen, trat die Band der LKG Hormersdorf auf. Man kann echt dankbar sein, welche Talente an Musikern in einem so kleinen Ort schlummern! Unter anderem wurde auch die inoffizielle Hymne vom Freundeskreis Hormersdorf gespielt. Das Lied „das Privileg“ weist darauf hin, dass es nicht selbstverständlich ist, wie wir leben dürfen und es kein Zufall ist, dass es uns doch so gut geht. Die Augen sollen immer gen Himmel gerichtet sein! Und auch als keinen Zufall möchte ich es nennen, dass wir dieses Fest durchführen konnten. Zwar durfte der Regenschirm einmal kurz seine Berechtigung zeigen, doch das war nicht schlimm. Viele fröhliche Menschen durften einen wunderbaren Abend in einem wunderbaren Steinbruch verbringen. Herzlichen Dank nochmals an alle Mitwirkenden, die in irgendeiner Weise sich eingebracht haben!! – Vielleicht bleibt es ja nicht bei einem Pilotprojekt. Gruß, Schmidti aus Hormersdorf.