Was waren das für drei tolle Tage! Vom 21. bis 23. Oktober strömten wieder tausende von Menschen an diesem Kirmes- Wochenende nach Zwönitz. Zu Beginn ein großes Lob und hohe Anerkennung für die Organisation, die traditionell in den Händen des Gewerbevereins Zwönitz liegt. Einfach unglaublich, was von Freitag bis Sonntag auf die Beine gestellt wurde, um den Zwönitzern und deren Gästen schaustellerische Attraktionen, viel Musik, reichlich zu Essen und zu Trinken und ein kunterbuntes Markttreiben zu ermöglichen. Bereits am Freitagabend begann mit „Mich & Mosch“ auf der Marktbühne das „Kirmes-Warm-Up“. Alles rund um den Markt tanzte und sang. Beste Stimmung bis um 23 Uhr und das bei warmen Temperaturen. Am Samstagmorgen stand sicher dem einen oder anderen Händler, Schausteller und Künstler, wohl aber auf jedem Fall den „Machern“ des Gewerbevereins die Sorgenfalte auf der Stirn. Strömender Regen prasselte hernieder. Wie es sich aber für ein feierndes Zwönitz gehört, weiß Herr Petrus, was er zu tun und zu lassen hat. Deshalb drehte er den Wasserhahn gegen 11 Uhr zu und gab dem Sonnenschein „order“, gefälligst sein Bestes zu geben. Wärme, Trockenheit und Sonne blieben dann die Begleiter bis zum Sonntagabend. Am Samstag ab 13 Uhr begann das bunte Markttreiben mit Verkaufsständen, geöffneten Geschäften und jeder Menge Schausteller. Von 14 bis 17 Uhr standen für das große Kinder- und Familienfest die Zwönitzer Feuerwehren parat und zeigten an verschiedenen Ständen ihr Können oder gaben gerne Antworten auf Fragen. Natürlich gab es auch Vorführungen und Spiele. Im Marktbereich zeigten die Kameradinnen und Kameraden den Umgang mit hydraulischem Rettungsgerät, welches bei Verkehrsunfällen zum Einsatz kommt. Die Festbesucher hatten die Möglichkeit, einmal selbst Hand anzulegen und mit der Rettungsschere oder dem Spreizer an einem „verunfallten“ Fahrzeug zu üben. Etwas weiter in Richtung Lange Gasse konnte man die Einsatzkleidung anprobieren und sich gleichzeitig im simulierten Atemschutzeinsatz ausprobieren. Ausgerüstet wie richtige Brandbekämpfer, jedoch ohne angeschlossenem Atemschutzgerät, ging es in einen mit Diskonebel verqualmten Container, wo man sich mit einer Wärmebildkamera umschauen und auf die Suche nach einem vermeintlichen Brandherd gehen konnte. Am Stand nebenan wurde das Absetzen eines Notrufes sowie die Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen geübt und gefestigt. In der Langen Gasse, Höhe Fleischerei Viehweger, konnte die Handhabung des Feuerlöschers, beim Löschen eines „Kleinbrandes“, trainiert werden. Auch die Helfer vom THW waren vor Ort und beantworteten alle Fragen zum Thema Aufgabenbereiche, Ausrüstung und Technik. Durch die Zwönitzer Jugendfeuerwehr wurde für die kleinsten Festbesucher eine Bobby Carstrecke eingerichtet. Für die etwas größeren Kinder gab es die Möglichkeit, sich kreativ beim Malen und Basteln auszulassen. Am Nachtwächterdenkmal gab es eine Spritzwand, wo der zielgenaue Umgang mit dem Feuerwehrschlauch unter Beweis gestellt werden musste. Um 14 Uhr gab es dann die offizielle Übergabe des neuen Feuerwehrautos, das eigentlich schon gar nicht mehr so ganz neu ist. Denn es hat bereits seit der Übernahme am 27.02.2021 über 100 Einsätze absolviert. Aufgrund der coronabedingten Widrigkeiten war eine „offizielle Schlüsselübergabe“ immer nicht möglich. Diese wurde hier zur Kirmes nun nachgeholt. Auf der Bühne moderierte Marco Nobis mit Witz und Charme und führte so das Publikum von Programmpunkt zu Programmpunkt. Der Sonntag war schon fast sommerlich und so war es kein Wunder, dass Zwönitz den ganzen Tag fröhliche Menschen ihre Aufwartung machten und hoffentlich für guten Umsatz sorgten. Am Vormittag fand ein großer Gottesdienst in der Trinitatiskirche statt und im Anschluss daran begann auf dem Markt der Frühschoppen mit dem Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Schönfeld. Viele Menschen begannen sich gegen Mittag an den Straßenrändern zu sammeln, denn es folgte der große Kirmesumzug der Zwönitzer Vereine und Gewerbetreibenden. Nadine Voigt vom Gewerbeverein berichtet: „Dem Aufruf des GVZ zur Teilnahme am Umzug sind trotz der Ferien wieder viele Gewerbetreibende und Vereine gefolgt. Insgesamt konnten wir 40 Bilder präsentieren, die von den Beteiligten mit sehr viel Kreativität zu einem echten Erlebnis für alle Zwönitzer und Gäste gemacht wurden. Ob hoch zu Roß, zu Fuß oder auf Rädern – die tolle Zusammenarbeit von Unternehmern und Vereinen wurde einmal mehr deutlich gemacht. Natürlich wird es auch in diesem Jahr wieder eine Prämie vom Gewerbe- und Verkehrsverein für den Verein mit dem besten Bild im Umzug geben. Wer das ist, das wird im Moment noch nicht verraten – wir werden den Gewinner bald informieren und dann natürlich auch alle Zwönitzer!“. Das schöne Wetter hielt natürlich viele Menschen in der Innenstadt, die es sich entspannt gut gehen ließen und die das Nachmittagsprogramm genossen. Dieses wurde mit dem Salutschießen des Zwönitzer Schützenvereins begonnen und danach folgte der traditionelle Kuchenanschnitt durch Bürgermeister Wolfgang Triebert, dem Bretschneider-Bäck mit tatkräftiger Unterstützung des bisherigen Kirmeskuchenbäckers Thomas Vorberg. Den Nachmittag musikalisch umrahmten die Erzgebirgischen Blasmusikanten Zwönitz-Affalter e.V. und die Horseless Riders. Der krönende Abschluss war jedoch ab 17:30 Uhr Achim Petry mit seiner Tour „mittendrin…“ Kurz erwähnen möchten wir noch einen Höhepunkt, der am Sonntagnachmittag stattfand. Bürgermeister Wolfgang Triebert überreichte dort ein ganz besonderes Geschenk an ganz besondere Menschen – nämlich unsere Zwönitzer Nachtwächter. Genau vor 25 Jahren wurde dieses für Zwönitz typische „Wahrzeichen“ geboren. Einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema finden Sie im kommenden Zwönitzer Anzeiger.