Gespiegelt im Fenster der Papiermacherwerkstatt geben sich herbstlich gefärbte Bäume und die historische Papiermühle Niederzwönitz ein Stelldichein mit buntem Büttenpapier.

Foto: Paula Stötzer

Glück auf ihr Lieben! Ich werde heute das Adventskalenderfensterchen für euch öffnen.

Dahinter verbirgt sich ein Schnappschuss zum Feierabend im goldenen Spätherbst. Nicht nur die Baumkronen waren herrlich bunt, auch die geschöpften Blätter der Papiermühle Niederzwönitz. Sie hängen zum Trocknen auf Leinen. Der pfeifende Herbstwind bahnt sich seinen Weg durch kleinste  Fugen und Ritzen des alten Gemäuers und lässt die Papiere schaukeln. Da kommt mir das Kinderlied „Ihr Blätter wollt ihr tanzen“ in den Sinn.

Viele große und kleine Museumsbesucher haben besondere Freude daran, selbst Papier zu schöpfen.

Das ist kinderleicht, Geschichte, Handwerk und Kunst wahrhaftig zum Begreifen. Deshalb habe ich kurzerhand das Kinderlied umgedichtet auf das Papiermacherhandwerk und Paul Müller wird es euch nun vorsingen, damit ihr wisst, wie die Blätter in der Papiermühle entstehen:

 

„Ihr Blätter wollt ihr tanzen“;

So rief des Müllers‘ Kind.

„Ja, ja wir wollen tanzen,

ja, ja wir wollen tanzen,

Komm schöpf uns nur geschwind.“


Da rührt es in der Bütte

bis alles gut vermischt.

Schöpft Fasern aus der Mitte,

schöpft Fasern aus der Mitte,

hat alles fein erwischt.


Nun walzt das Kind bedächtig 

Auf Filzen Blatt für Blatt.

Die Presse quetscht gar mächtig,

die Presse quetscht gar mächtig

Papiere bald schön glatt.

 

Jetzt müssen sie noch trocknen,

auf Leinen luftig lau.

Sie tanzen und frohlocken,

sie tanzen und frohlocken

dem Müllerkind zur Schau.

 

Ich sag es ja, kinderleicht.

Mit dem Müllergruß Glück zu verabschiede ich mich nun und wünsche allen und besonders den Kindern eine fröhliche Weihnachtszeit.

Damit der Weihnachtsmann alle Wünsche erfüllt, schreibt doch euren Wunschzettel auf selbstgeschöpften Büttenpapier. Das macht bestimmt Eindruck.

Eure Paula Stötzer, Museumsleiterin in Zwönitz.