Postkartenidylle. Friedlich grasen die Schafe, während der Schäfer die Aussicht auf Zwönitz genießt.

Foto: S. Möckel

Vor vielen Jahren haben wir mit unseren Kindern eine Wanderung in Mecklenburg gemacht. Wir, der Hirte, sein Hund Frank und 200 Schafe. Wir waren umgeben von diesen Tieren und quasi eins mit ihnen. Zu keiner Minute verspürten wir Angst, auch nicht unsere kleinste Tochter, die damals 4 Jahre alt war. Der Hirte ging mit seinem Hund voran und führte seine Schafe sicher zur nächsten Weide. Die meisten Schafe kannte er sogar mit Namen und wenn eines zurückblieb, so rief er es zu sich.

Nun habt ihr alle in irgendeiner Form eine Weihnachtskrippe zu Hause stehen. Die heilige Familie, Ochs und Esel, Hirten und Schafe. Die Hirten waren die ersten Menschen, die das Wunder der Geburt Jesu sehen durften. Das war etwas ganz Besonderes, denn sie galten damals als schmutzig und arm. Dem neugeborenen Kind gaben sie Dinge, die sie eigentlich selber dringend brauchten. Aber sie erkannten, was für ein Geschenk da vor ihnen lag.

In unserer Zwönitzer Christmette singen wir das Lied: Mit den Hirten will ich gehen, meinen Heiland zu besehen. In der vierten Strophe heißt es: Mit dir selber mein Befreier will ich halten Weihnachtsfeier, komm, ach komm ins Herz hinein, lass es deine Krippe sein. So wünsche ich uns, dass wir ein Stück wie die Hirten werden können, die gerne geben und sich gerne beschenken lassen, die andere unter ihre Fittiche nehmen und bereit sind, sie zu behüten und die das Wunder der Weihnacht in ihr Herz lassen. 

Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht euch von ganzem Herzen Sibylle Fischer-Kunz, die Kantorin der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Zwönitz.