Die Zwönitzer Erntekrone – ein Meisterwerk aus Gaben der Natur, kunstvoll gebunden von geschickten Händen der Kühnhaider Frauen – dem Himmel zum Dank und den Menschen zur Freude.
Foto: Simone Bonitz
Glück auf, ihr Lieben. Schön, dass wir heute gemeinsam das Türchen unseres Zwönitzer Adventskalenders öffnen. Und zum Vorschein kommt ein so gar nicht adventliches oder weihnachtliches Bild.
Heute denken wir mal zwei einhalb Monate zurück – an unser Erntedankfest. Eine prächtige Erntekrone. Hopfen, Äpfel, Kürbis, Sonnenblumen und alles vor einem herrlich blauen Himmel.
Schie war’s. Wir haben gefeiert und uns gefreut. Ich muss ja sagen, ich freue mich immer darüber, wenn ich selber etwas ernten kann. Den Apfel selber vom Baum zu pflücken und gleich hineinzubeißen, das ist doch etwas anderes, als den eingeschweißten und perfekt genormten
Apfel in den Einkaufswagen zu legen.
Vielleicht macht uns das selber Ernten ja auch deshalb glücklicher, weil es wie ein Geschenk ist.
Ja, ich kann den Baum im Frühjahr beschneiden, ihn vielleicht auch im trockenen Sommer ab und
zu gießen, aber dass da überhaupt ein Apfel wächst, er im Herbst reif wird, süß und saftig – das
liegt nicht in meiner Hand. Das ist ein Geschenk. Ein Geschenk der Natur. Als Christ ist es für mich letztendlich ein Geschenk Gottes. Und dafür bin ich dankbar.
Und jetzt im Advent? Heute am 9. Dezember? Vielleicht finde ich ja noch einen letzten Apfel an einem Baum hängen, den ich ernten kann. Aber die grundsätzliche Frage bleibt doch die:
Wofür kann ich heute an diesem Freitag dankbar sein? Wofür können Sie heute dankbar sein?
Und ich behaupte mal: Bei jedem von uns gibt es an jedem Tag wenigstens eine Kleinigkeit, für die Sie und ich „Danke“ sagen können. Überlegen Sie mal, was es heute ist.
Einen gesegneten und reich beschenkten Tag wünscht euch –
Michael Kropff, Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche.