Der 02.02. ist in jedem Jahr ein besonderer Tag für jeden Erzgebirger, ganz besonders natürlich für die Zwönitzer. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickt man nach vorn und zurück auf die nun vergangene Weihnachtszeit. Zu Maria Lichtmeß gehen traditionell die „Lichter aus“ in unserer schönen Bergstadt. Die Weihnachtszeit ist damit beendet und so mancher kann es kaum erwarten, wenn pünktlich am Freitag vor dem ersten Advent diese einzigartige Zeit wieder von neuem beginnt. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie war es in diesem Jahr dabei erstmals wieder eine Veranstaltung ohne Einschränkungen. Über den ganzen Tag verteilt gab es die verschiedensten Höhepunkte zu erleben, sei es eine Führung des Zwönitzer Türmers Matthias Franke, ein Stadtrundgang mit den Zwönitzer Nachtwächtern, ein Konzert der Freiberger Bergsänger, das traditionelle, einstündige Programm auf der Marktbühne und letztendlich das „Licht Aus!“ des Bürgermeisters pünktlich um 18 Uhr. Unzählige Besucher – ein Großteil davon sogar „Uhiessche“ – genossen die einmalige Stimmung, selbst das MDR Fernsehen war vor Ort und übertrug live vom „Ablichteln“. Und was gehört noch ganz traditionell zur Lichtmeß? Die Bratwurst mit Hirsebrei natürlich. Eine Spezialität, die man an diesem Tag in fast jeder Zwönitzer Gaststätte genießen kann, sei es klassisch auf dem Teller oder mal etwas anders im leckeren Baguette- Brot direkt auf die Hand. Und auch die Händler der Innenstadt freuen sich über die vielen Besucher und der eine oder andere hat im Geschäft oder auf dem Markt etwas vorbereitet. Nicht zu vergessen ist auch die Gewitterkerze, welche in der Stadtinfo und an einer eigenen „Gewitterkerzen- Bude“ schräg gegenüber erworben werden konnte. Bei Sammlern begehrt hat die Kerze auch einen ganz praktischen Nutzen: wenn die Lichter in der Stadt erloschen sind, leuchtet sie zuerst den Weg nach Hause und soll zudem den Besitzer vor Gewitterstürmen bewahren, sei es vor den Naturgewalten oder auch „wenn de Fra (dor Ma ;-)…) emol gewittern tut“. In den vergangen beiden Jahren konnte das „Licht Aus!“ leider nur online zelebriert werden. In diesem Jahr endlich wieder dort, wo es hingehört: gemeinsam vor Ort in der Zwönitzer Innenstadt. Ein letztes Mal die vielen Lichter, die Pyramide und den herrlichen Weihnachtsbaum genießen. Dann heißt es sich zunächst auf den nahenden Frühling freuen und dann schon mal die Tage zählen (301 an der Zahl) bis es wieder heißt: „Licht An!“.

Der Zwönitzer Türmer Matthias Franke führt die ersten interessierten Besucherinnen und Besucher bereits 13 Uhr durch die Stadt, verbunden mit einer Kirchenführung in der Trinitatiskirche und der Besteigung des Kirchturmes mit einem ganz besonderen Ausblick.
Am Nachmittag begingen die Freiberger Bergsänger die letzte Mettenschicht als besondere musikalische Reise in der Trinitatiskirche
Der dienstälteste Zwönitzer Nachtwächter, Werner Störzel, führte viele Besucher am Nachmittag auf einer seiner beliebten Führungen durch die Stadt.
Die Lichtmeß-Feier erregte auch medial großes Interesse. Das MDR-Fernsehen übertrug in den Sendungen MDR um 2 sowie MDR um 4 live vom Marktgeschehen und sendete am Abend sogar noch einen Bericht im MDR Sachsenspiegel.
Auch das „Lichtmeß-Mobil“ vom Oberbörsianer Alexander Schnerrer war pünktlich auf dem Markt. Wie an allen Ständen war auch hier die Warteschlange lang und geduldig!
Auch der TUS Zwönitz war auf dem Marktgelände vertreten und verköstigte die vielen hungrigen Besucher.
Auf der Marktbühne sorgten die Bergbläser der Erzgebirgischen Blasmusikanten Zwönitz/Affalter e.V. ., gemeinsam mit den Zwäntzer Maad, für tolle Stimmung.
Ein Highlight zur Lichtmeß: Ein Heiratsantrag vor unzähligen Augenpaaren mit dem passenden „Ja, ich will!“. Foto: Georg Dostmann / ERZfoto
Und nach dem „Licht Aus!“ ging es für viele in die Zwönitzer Gaststätten (wie hier zu sehen in die Brauerei Zwönitz). Wer Glück hatte und einen Platz ergattern konnte, genoss das traditionelle Lichtmeß-Essen: Hirsebrei, Bratwurst und Sauerkraut. Und wie typisch für einen richtigen Hutzenabend C durfte auch die zünftige musikalische Untermalung nicht fehlen.