Heimat ist Geborgen- und Offenheit Ausverkaufte Anton-Günther-Abende in Zwönitz

Zum zweiten Mal lud der Anton-Günther-Abend am 25. März 2023 zu Musiktheater auf höchstem Niveau direkt nach Zwönitz ein. Richard Glöckner und Peggy Einfeldt vom Annaberger Winterstein- Theater spielten ihr Stück dieses Mal im Mehrgenerationenhaus, nach dem Klangholz im Januar, erneut vor ausverkaufter Kulisse. Ein Erlebnisbericht: “War es das, was man sich unter einem Anton-Günther-Abend vorgestellt hat? Eigentlich nicht und dann wieder … eigentlich doch! Viele Lieder Anton Günthers werden gespielt und brilliant vorgetragen von dem jungen, erfrischenden Tenor Richard Glöckner, der selbst im Erzgebirge aufgewachsen ist. Und dabei werden auch die aus heutiger Sicht problematischen Texte nicht ausgespart und in den zeitlichen Kontext ihrer Entstehung gebracht. Fragen werden gestellt, auch unbequeme. Nicht alle können beantwortet werden. Der Zuschauer ist angehalten, sich selbst eine Meinung zu bilden. Das Leben des erzgebirgischen Sängers und Mundartdichters entsteht vor unseren Augen, umgesetzt mit einer Puppe. Das mag zunächst befremden. Aber der Sänger und die Puppe Anton Günther werden eins, singen gemeinsam, treten in den Dialog, bauen eine Pyramide… Es geht turbulent und übermütig zu, aber auch nachdenklich, melancholisch und dann wieder voller Liebe zur erzgebirgischen Natur und zu den einfachen Leuten. „Bild dir nischt ei, bist ner e Mensch, kast wetter nischt sei … „ Es erklingen aber auch Lieder, bei denen statt Beifall betretenes Schweigen herrscht. Bei anderen wird mitgesungen und mitgeklatscht. Dem Künstler gelingt es, das Publikum durch die Zeit zu tragen, sich selbst mitunter nicht so wichtig zu nehmen und den Heimatdichter auf eine ganz besondere Art zu würdigen.” Zwönitz Miteinander e.V. dankt dem Winterstein Theater, insbesondere dem Intendanten Moritz Gogg, der diese beiden Gastspiele ermöglicht hat. Wir danken den Betreibern der Moosheide und des Klangholzes, die für die erste Zwönitzer Vorstellung keine bessere Kulisse hätten bieten können. Dank gebührt auch dem Mehrgenerationenhaus, das uns die Aufführung im Herzen der Stadt ermöglicht hat. Das Erzgebirge braucht diesen Anton-Günther-Abend wie Schwibbbögen oder griene Kließ. Nutzen Sie die Gelegenheit bei der nächsten Vorstellung Mitte Mai, dann wieder im Theater Annaberg. Text/Bild: Zwönitz Miteinander e.V.