Das Volkshaus in Brünlos ist nicht „nur“ eine Gaststätte, es ist ein Stück Brünloser Ortsgeschichte. Nicht umsonst ist sogar die Straße davor nach ihr benannt. Das traditionsreiche Haus wurde in den Jahren 1927 bis 1928 vom Arbeitersportverband errichtet. Seitdem ist die Gaststätte und das direkt am Waldrand gelegene Gelände mit Sportplatz und Mehrzweckhalle ein beliebter Anlaufpunkt nicht nur für Vereine, sondern für jeden, der ein Fest oder eine Familienfeier auszurichten hat. Im Jahr 1973 übernahmen Helga und Heinz Franke das Volkshaus zur Pacht. Beide waren keine gelernten Gastronomen, haben sich aber mit einer enormen Portion Enthusiasmus und Spaß dieser neuen Herausforderung der Branche gestellt. Und das mit Erfolg. Ganz schnell hatten sie sich einen guten Ruf und damit einen großen Kundenstamm erarbeitet. Schon zu jener Zeit wurden die vier Töchter, Annett, Kerstin, Adelheid und Marion fest in die Arbeit eingebunden. Sicher nicht immer zur Freude der Jugendlichen formte sich aber so nach und nach das Interesse an dieser Arbeit heraus. So war es nicht verwunderlich, dass sich beide zu Gastronomen ausbilden ließen. Ihr fachliches Rüstzeug erhielten sie in der „Clara“, dem ehemaliges „Kulturhaus Clara Zetkin“ in Thalheim. Nach der Ausbildung ging zunächst Kerstin Franke von 1983 bis 1990 und später Annett Franke von 1988 bis 1990 als Stewardessen auf verschiedene Handelsschiffe. Nach der Wende signalisierten dann aber die Eltern, dass sie gerne die Zukunft und somit auch die Nachfolge für das Volkshaus auf sichere Beine stellen möchten und so entschied man sich als Familie im Jahr 1994 für den Kauf der Immobilie von der Gemeinde. Im April 1996 übernahmen dann die beiden Schwestern den Gastronomiebetrieb von ihren Eltern. Von 2000 bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2019 arbeitete auch ihre große Schwester Marion Nötzel Vollzeit in der Gaststätte mit. Gemeinsam haben die Frauen Höhen und Tiefen durchgestanden. Die schwerste Zeit auch für sie, waren die Jahre der Pandemie. Die Frankes sind dennoch zufrieden. Auch wenn sich in den Jahrzehnten in der Gastronomiebranche vieles verändert hat, so wird doch immer noch gerne gegessen, getrunken und gefeiert. Höhepunkte wie Geburtstage und Hochzeiten werden regelmäßig gebucht, auch die Angebote wie die inzwischen traditionellen „Fisch-Tage“ werden sehr 50 Jahre Brünloser Volkshaus in Familie-Franke-Hand Bürgermeister Wolfgang Triebert (l.) überbrachte gemeinsam mit dem Brünloser Ortsvorsteher Dieter Krebs (r.) herzlichste Glückwünsche zum 50-jährigen Bestehen des Volkshauses. Die Franke-Frauen Kerstin Franke-Peidl (2.v.l.), Helga Franke (m.) und Annett Franke-Hauck (2.v.r.) nahmen die Glückwünsche entgegen. gut angenommen. Aber auch größere Feste und Konzertabende stellen kein Problem für die Frankes dar. Seit drei Jahren freut man sich zum Beispiel sehr über die stets ausverkauften Abende der Maffay-Show- Band. Auch für zahlreiche Vereine und Firmen bleibt das Volkshaus mit der angebundenen Mehrzweckhalle für Vereinsfeste oder Weihnachtsfeiern immer interessant. Schließlich ist Platz für bis zu 150 Leute im Saal und für wesentlich mehr, wenn das Gelände rund um das Volkshaus mit eingebunden werden kann. Natürlich funktioniert der Gaststättenbetrieb inmitten eines Wohngebietes nur, weil Nachbarschaft und das gesamte Umfeld sehr tolerant und aufgeschlossen sind. Dafür sind die Frankes nach wie vor sehr dankbar. Den Volkshauswirtinnen bleibt daher zu wünschen, dass die kommenden Jahre die zufriedenen Gäste zahlreich sind, die Gesundheit gut bleibt und die Kraft und Energie für neue Ideen und Projekte nie ausgeht.