Haben Sie auch schon einmal eine Idee gehabt, einem anderen zu helfen und konnten Sie dann diese Idee in kürzester Zeit umsetzen? Klar, dass sich der andere dann gefreut hat! So konnte in diesem Sommer in Hormersdorf ein Wunsch älterer Menschen und junger Muttis in die Tat umgesetzt werden. Doch von Anfang an: Die Aussage von älteren Menschen: „Wenn ich doch besser zu Fuß wäre. Das letzte Stück Weg am Aufgang zum Friedhof erfordert zu viel Kraft, mein Rollstuhl schafft es nicht“. Auch Eltern, die mit dem Kinderwagen unterwegs waren, mussten kapitulieren. Selbst Schulkinder mit ihren Rädern hatten Mühe, das Stück Weg den Berg hoch zu schaffen. Der von den Hormersdorfern sehr beliebte Hangweg, abseits der viel befahrenen Hauptstraße, könnte gerade am Zugang durch den Friedhof bestimmt auch behindertengerechter gestaltet werden. Ein paar Leute nahmen sich dieses Gedankens an. Wer schon einmal in den Alpen unterwegs war, wird es kennen: Den Berg hoch kommt eine Kehre nach der anderen. Nun sind wir ja bei weitem nicht im Hochgebirge, doch auch bei uns können kleine Berge Schwierigkeiten bereiten, besonders für einen Rollstuhlfahrer oder die Frau mit dem Rollator. Also entstand die Idee, den etwas steilen Weg zum Friedhof hoch mit einer Spitzkehre, begeh- und befahrbar zu machen. Die Arbeiten dazu waren jedoch nicht mal nebenbei mit Hacke und Schaufel allein zu stemmen. Ein im (Un)-Ruhestand stehender Fachmann nahm sich dieses Problems an. Schnell fand sich auch eine Gruppe zu einer „Rentnerbrigade“ zusammen, die das Projekt unentgeltlich umsetzte. So konnte dann doch mit Bagger, Frostschutz und Rüttelplatte der „Grundstein“ gelegt werden. Und auch die Steine gelang es, in drei Tagen zu verlegen. Zusätzlich wurde sogar noch ein kleiner Parkplatz für Fahrräder gebaut. Dieses Projekt in 1 ½ Wochen zu realisieren, hätte niemand gedacht. Dank der Kirchgemeinde, die ein Stück des Gartens zur Verfügung stellte, der Kollekte des Dorffestgottesdienstes und Spenden aus der Kirchgemeinde, konnte das nötige Material bezahlt werden. Zur Eröffnung am Erntedanksonntag, nach dem Gottesdienst, waren weit über 100 Personen dabei. Das Durchschneiden des Bandes zur Freigabe übernahmen dabei die zukünftigen Nutzer! Auch das war etwas Besonderes. Sie konnten dann auch als Erste den neuen Weg gehen. So hoffen wir auch auf die baldige Eintragung als öffentlicher Weg durch die Stadtverwaltung. Wenn auch noch ein paar Restarbeiten, wie ein Rolltor oder die Begrünung bleiben, so bleibt dann doch ein Dankeschön an die Helfer aber vor allem unserem Herrgott für alles Behüten bei den Bauarbeiten.

Text/Bilder: Thomas Vorberg