Mit der Herausgabe des zweiten Teiles der Familiensaga „Wächter des Berges“ im Jahr 2021 war es schon zum damaligen Zeitpunkt vom Verfasser Jens Hahn ersichtlich, dass nicht alles verwendet werden konnte und so musste er sich durchringen, noch einen dritten Band dieser Familiensaga herauszugeben. Was nun eben im September 2023 mit Band III geschah und die Zeit von 1871 bis 1891 beleuchtet. Sie können versichert sein, dass der Autor Jens Hahn den III. Teil genauso akribisch und akkurat recherchiert hat wie bei den beiden vorherigen Bänden, um den Heimatfreunden und interessierten Lesern einen identisch verlässlichen Eindruck aus den längst verflossenen Zeiten in 18 Kapiteln zu vermitteln. Das Politische wie auch das Private des Zechenhauses in den Kutten und die nähere Umgegend betreffende Dinge werden angerissen. Durch den erlittenen Unfall des Vaters Hans und den damit verbundenen Auszug aus dem Berggebäude nach Lößnitz, erlangt sein Sohn Gustav als Müller in der Freitagmühle in Lauter schon zeitig am Zweibrückelbach im Lößnitzer Gotteswald sich mit der inzwischen im Zechenhaus in Szene gesetzten Waldwirtschaft und Ausschank positiv zu befassen. Der Name „Kutten Tav“ geborener Blechschmidt, Müller in der Zelle wird mehr und mehr zur Integrationsfigur des Zechenhauses in den Kutten. Die Geschichte schreibt meistens eine andere Darstellung. In Bälde kommen auch wirtschaftliche, mit großen Schwierigkeiten verbundene Umstände auf die Kuttenzeche „Reichenbach Stolln“ zu. Schulden! Während sich Industrie und Eisenbahn rund um Aue weiter entwickeln, beginnt der Stern der Kuttenzeche langsam zu sinken. Die aufstrebenden Gründungen von Vereinen und die zeitweise Schließung der Zeche und damit verbundenen Umtriebe mit Wanderungen etc. aus der Umgegend, bescheren dem Zechenhaus im Kuttengrund und dem „Tav“, welcher sich auch aktiv als Führer von Wandrungen einbringt und sie dann in seine Restauration „Kuttenhaus“ führt und diese dadurch floriert. Aber auch sog. Gesindel treibt sich umher, welches mit Falschmünzerei von 1 und 2 Mark Stücken die Leute wissentlich hinters Licht führen. Von einem Mörder ist die Rede, welcher seine Frau mit der Axt erschlagen hat und sich im Amtsgericht Lößnitz selbst richtete. Ja und auch Diebe gab es, welche den „Kutten Tav“ um sein in einer Kasse aufbewahrtes Geld und Eigentums brachten. Als die Schließung des Bergwerks ins Haus steht und es der Gewerkschaft am Geld zur Erhaltung des Hauses fehlt, verläßt die Familie des „Kutten Tav“ denn Gotteswald in Richtung Oberpfannenstiel. Nicht zur Ruhe kommend tourt er als Wanderführer und die Sommerfrischler aus den Sächsichen Großstädten zu seinem Kuttengrund. Im Oktober 1936 verstirbt der nimmermüde Gustav Blechschmidt genannt „Hütten Tav“. Im Anhang hat der Verfasser die genealogischen Angaben der Familien Gläser und Blechschmidt aufgelistet. Und die Geschichte schreibt ihre eigenen Chronismen. So hat sich fast auf den Tag genau nach einhundert Jahren ein Lößnitzer Bergbauverein unter der Leitung vom Verfasser gegründet, welcher sich mit der Erhaltung und dem geplanten Neubau von Einrichtungen im ehemaligen Standort „Kuttenzeche“ befasst. Das Buch ist über jeden gutsortierten Buchhandel (ISBN 978-3-00- 075028-1), der Stadtinfo Zwönitz, dem Verlag „Obererzgebirgischer Silberspiegel“ und bei Jens Hahn, Bahnhofstraße 66a, 08297 Zwönitz (Tel. 037754 59097), für 23,50 € erhältlich Text: Jürgen Viertel EZV Zwönitz 9/2023