Am Wochenende des 02. und 03. Dezember 2023 besuchten tausende Gäste unsere malerische Bergstadt Zwönitz, um ein festliches Wintermärchen zu erleben. Die Zwönitzer Hutzentage öffneten ihre Pforten und versetzten die Innenstadt in vorweihnachtliche Stimmung. Die charmante Atmosphäre, die historische Kulisse und das breite Angebot an Speis und Trank sowie die vielen kleinen liebevollen Stände, machten dieses Fest wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis für Jung und Alt. Traditionell begann der Samstag mit dem Turmblasen vom Rathausturm mit dem Posaunenchor der evangelisch – methodistischen Kirche Zwönitz. Aus schwindelerregender Höhe ertönten die Klänge der Bläser und hüllten das ganze Festgelände bei schönstem Winterwetter in eine tolle vorweihnachtliche Stimmung.

Klaus Jedlicka

Fotos: Klaus Jedlicka

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Begleitet von den “Fidelen Jungs” machten sich die vielen Weihnachtsmänner und Weihnachtsfrauen, ja sogar Weihnachtskinder waren darunter, in ihren Pferde- und Ponygespannen auf den Weg zur Pyramide. Und auch der eine wahre Zwönitzer Weihnachtsmann fuhr in der Pferdekutsche von Bernd Günther vor, pünktlich aus dem verschneiten Geyerischen Wald war er zur Stelle und versetzte vor allem die kleinen Besucherinnen und Besucher in Staunen. Denn nicht wie in den letzten Jahrzehnten schlüpfte Rolf Lauer in den roten Mantel. Er übergab in diesem Jahr, ganz heimlich, die sprichwörtliche Rute an seinen Sohn Jens Lauer und ging in seinen wohlverdienten Ruhestand. Ein herzliches Dankeschön nochmals für die vielen treuen Dienste im “roten Mantel” an den Zwönitzer Ehrenbürger Rolf Lauer. Wir sind froh, dass es gelungen ist, diese Tradition in der Familie Lauer weiterzugeben. Ein ganzes Jahr hat sich der “neue” Weihnachtsmann auf seinen großen Auftritt an der Pyramide gefreut, am Text getüftelt und seinen Bart gepflegt .. Mit Bravour meisterte er nun die Zeremonie um das Anschieben der Pyramide! Und wie sollte es anders sein, nach dem musikalischen Programm der Schüler der Grundschule Brünlos, unter der Leitung von Frau Bemmann, folgte das kräftige „Hau Ruck“ der vielen Besucher und der Weihnachtsmänner und –frauen. Dann endlich, nach dem dritten Anlauf, setzte sich die Pyramide unter viel Applaus in Bewegung. Nun durften die Kinder den Pyramidenplatz stürmen und die Weihnachtsmänner hautnah erleben. So manches Gedicht erklang und wurde mit Naschwerk belohnt. Es folgten viele Stunden mit Leckereien, denn was ist ein Weihnachtsmarkt ohne Essen und Trinken? 87 Händler warteten in ihren Ständen auf die Kundschaft und hielten vielerlei Köstlichkeiten bereit, darunter auch die Stände unserer Partnerstädte, Magyarpolany Ungarn mit leckerem Glühwein und ungarischer Salami, Heiligenhaus mit Eierpunsch, Killepitsch und erstmals auch Spanferkelbrötchen. Neu in der Runde der Partnerstädte: Kopr.ivnice, sie hatten die beliebten Stramberger Ohren im Gepäck. Wer wollte, konnte deren Herstellung direkt vor Ort betrachten und die Öhre ofenfrisch verkosten. Wir sind dankbar, dass die Freunde aus den Partnerstädten eine teilweise 8-Stunden Autofahrt auf sich nehmen, um auf unserem Markt zu stehen. Um Kinderherzen höher schlagen zu lassen, muss es nicht unbedingt ein Weihnachtsmann sein, ein Weihnachtspony vom Pferdehof Bretschneider tut es allemal. Geduldig trugen die weißen Ponys in ihrem weihnachtlichen Schmuck die Kinder durch die Kirchstraße. So ging schon zum ersten Advent so mancher Wunsch in Erfüllung.

Klaus Jedlicka
Klaus Jedlicka
Foto: Simone Bonitz
Foto: Simone Bonitz

Die Zwönitzer Stadtbibliothek beherbergte die traditionelle Bastelstube, welche in diesem Jahr von den Erziehern der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Kindertagesstätte “Sonnenschein” betreut wurde. Hier entstanden unter Kinderhänden viele schöne Geschenke.

Foto: Simone Bonitz
Foto: Simone Bonitz
Foto: Simone Bonitz
Foto: Simone Bonitz

Ebenfalls eine Premiere: Das Smart City-Team öffnete sein Büro und stand für Fragen parat. Aber nicht nur das, hier konnten sich die Kleinen und Großen selbst an innovativer Technik ausprobieren. Nach eigenen Ideen am PC gestaltete Holzanhänger, für den Weihnachtsbaum, bekamen Gestalt im Lasercutter, dem man direkt beim Schneiden zuschauen konnte.

Pünktlich 15 Uhr fuhr der Weihnachtsmann, Falk Reimann war diesmal in die Rolle geschlüpft, mit der Ponykutsche, gefahren von Susann Härtel, bis zum Wunschbriefkasten vor. Er nahm die bereits abgegebenen Briefe an sich und nahm sich Zeit für seine kleinen Freunde. Wie schon zum Ahlichteln zeigten auch die Drehorgelfreunde wieder ihre Kunst. Nachdem sie schon im Roßhof am Vormittag ihre Lieder zum bestem gaben, luden sie am Nachmittag in die Trinitatiskirche zum alljährlichen Drehorgelkonzert. Die Besucherinnen und Besucher der vollen Kirche freuten sich über adventliche und klassische Stücke auf den historischen Orgeln.

Foto: Klaus Jedlicka

Und noch eine Neuerung gab es bei den Hutzentagen: Das beliebte Kinderkarussell fand diesmal im neugestalteten Roßhof seinen Platz. Gemeinsam mit weiteren Händlern und Live-Musik auf der kleinen Roß-Bühne kam die Erweiterung des Veranstaltungsgebietes auch bei den vielen Gästen gut an. Sicher ist hier bei der Gestaltung noch Luft nach oben, auch die Stromsituation auf diesem Gelände ließ zu wünschen übrig. Dank sei an der Stelle der Firma Nebel Elektro gesagt, die bei allen Havarien schnell zur Stelle waren und ihr Bestes taten, um Abhilfe zu schaffen. Wir werden daraus lernen und dieses Gelände im nächsten Jahr ausbauen. DAS Highlight am Hutzensamstag war aber wie immer der Bergaufzug am Abend. 452 Trachtenträger bahnten sich ihren Weg über die Bahnhofstraße und Lange Gasse bis hin zum Platz an der Pyramide. Eingehüllt von den Klängen der Bergkapellen, dem Applaus der Zuschauer und dem festlich geschmückten Marktplatz entstand eine Stimmung, die man so nur am 1. Advent in Zwönitz erleben kann. Mit einem herzlichen Glück auf wurde der abendliche Bergaufzug von den beiden Moderatoren begrüßt. Unser Bürgermeister Wolfgang Triebert hat es sich nicht nehmen lassen, in diesem Jahr gemeinsam mit Marco Nobis zu moderieren. Die 17 Bergbruderschaften nahmen Aufstellung auf der Pyramidenebene des Marktplatzes und erlebten ein Konzert der Bergmännischen Musikvereine Jöhstadt Grumbach und Ehrenfriedersdorf unter Leitung von Uwe Wendler. Spätestens beim gemeinsamen Gesang des “Glück auf, der Steiger kommt” war auch der letzte Skeptiker in Weihnachtsstimmung versetzt und von der Heimatverbundenheit der Erzgebirger überwältigt. Immer wieder ein unvergessliches Erlebnis für Trachtenträger wie Zuschauer gleichermaßen, auch wenn die frostige Kälte allen zusetzte. Die Bergbruderschaften führte der Ausmarsch zur Oberschule, wo viele fleißige Helfer Heißgetränke und Würstchen für sie bereithielten. Die Zuschauer wandten sich den vielen Buden zu und genossen Zeit mit Familie und Freunden. Ein Abend, abgerundet vom Konzert des Bergmusikkorps „Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz/Frohnau e.V. und dem Chor der ev.-luth. Kirchgemeinde Zwönitz, der vielen lang in Erinnerung bleiben wird. ´s Berschl gab sich in dieser Nacht im Roßhof noch für eine Stunde die Ehre, trotze der eisigen Kälte und verwöhnte die Zuhörer mit flott aufgespieltem, erzgebirgischem Liedgut. Auch hier war die Stimmung einzigartig, man sagt, es wurde gesungen und sogar getanzt. . Der Hutzensonntag stand am Vormittag ganz im Zeichen der Gottesdienste zum 1. Advent in den drei Zwönitzer Kirchen. Der Schnee fiel unaufhörlich weiter, doch davon ließen sich die Besucherinnen und Besucher nicht aufhalten und strömten in die Stadt, wenngleich auch nicht ganz so zahlreich wie in anderen Jahren. Alle Geschäfte der Innenstadt öffneten 12:00 Uhr und so nutzten viele die Chance für einen Bummel nach Weihnachtsgeschenken oder dem ein oder anderen Geschenk an sich selbst. Um 13:30 Uhr gehörte die Marktbühne den Zwäntzer Tanzmädels. Unter Leitung von Nadine Reinhold zeigen 32 Kinder, was sie in den letzten vier Wochen beim Training im Mehrgenerationshaus einstudiert hatten. Ein herzliches Dankeschön für den Mut und das Engagement wieder eine Tanzgruppe zu gründen. Darüber freut sich auch das Kulturbüro, wir hoffen die kleinen Tänzer übers Jahr öfter zu unseren Festen tanzen zu sehen. Am Nachmittag wurde es dann noch einmal besonders lecker. Es galt den Riesenstollen der Bäckerei Markus Bretschneider – Lieblingsbäck anzuschneiden. Eingebunden in das Programm der Zwäntzer Maad wurde das Weihnachtsgebäck angeschnitten und fachmännisch verkostet. Mit dem “Eiditscher”, einem Lied über die Angewohnheit der Erzgebirger Gebäck in Kaffee einzutunken, wurde der Stollen von der Bühne verabschiedet und auf der Langen Gasse vor der Filiale der Bäckerei verkauft. Es folgte ein Programm der Erzgebirgischen Blasmusikanten, das Öffnen des Adventskalenders am Rathaus und das adventliche Programm der Kurrendekinder der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Zwönitz in ihren traditionellen Mänteln unter Leitung von Sibylle Fischer Kunz. Mit Posaunenklängen der Gruppe “Merci Mercy” unter Leitung von Naemi und Thomas Becker klangen die Hutzentage nachdenklich aus. Und so verlebten viele die fröhlichen Stunden zu den Zwönitzer Hutzentagen gemeinsam mit ihren Familien und ihren Freunden in unserer schönen Bergstadt. Und auch wenn es in den Buden der Händler auf der Bühne am Abend dunkel wurde, das Licht der Advents- und Weihnachtszeit bleibt uns erhalten und begleitet uns bis zum nächsten großen Fest in Zwönitz: Maria Lichtmess am 02. Februar 2024. Bis dahin genießen wir weiter den schönsten Weihnachtsbaum hier im Erzgebirge ., das tägliche Adventskalendertürchen an der Rathausfassade und die besinnliche Zeit mit Licht und Schnee hier bei uns.

Titelfoto: Klaus Jedlicka

Riesenstollenanschnitt mit Bäcker Markus Bretschneider (l.) und den Zwäntzer Maad, Foto: Simone Bonitz
Kurrendekinder der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Zwönitz, Foto: Simone Bonitz