Sie ist 22 Jahre jung und heißt Elisa Langer. Sie ist Kammersiegerin für den Raum Chemnitz und Landessiegerin in Sachsen für das Fleischerhandwerk. Darauf ist nicht nur sie mächtig stolz, sondern auch ihre Familie und natürlich wir Zwönitzer. In einer Ausbildungsklasse, die ausschließlich aus Jungs bestand, zog sie als einzige weibliche „Azubine“ an allen vorbei. Sie ist nicht nur mit einem Durchschnitt von 1,2 die Klassenbeste, sondern wurde auch von der Handwerkskammer zum Landeswettbewerb eingeladen. Dieser fand am 9. Oktober 2023 in Borsdorf statt. Als Landessiegerin bekam sie daraufhin die Einladung nach Hannover zum Bundeswettbewerb „German Craft Skills“ vom 5.-8. November 2023. Der Ausrichter dieser Deutschen Meisterschaft im Handwerk ist der Deutsche Fleischerverband.

Es galt in fünf Kategorien zu überzeugen. Die erste war die Herstellung eines vollständigen Gerichtes mit Kalkulation und Rezeptur. Dort belegte Elisa Platz 3. Platz 2 erzielte sie bei der Herstellung von Barbecue-Spezialitäten. Bei der Herstellung von Fingerfood konnte ihr niemand das Wasser reichen. Somit Platz 1. Dann galt es ein Vorderviertel vom Schwein nach DFV-Schnitt zu zerlegen, um die optimale Gewinnung von Verarbeitungsfleisch für die Wurstherstellung zu erreichen. Hier punktete sie als Vierte. Platz 2 gewann sie dann noch bei der Herstellung einer gekutterten, gebrühten Bratwurst. In der Gesamtwertung (670 von 800 Punkten) verfehlte sie den 3. Platz knapp und wurde Vierte. Zufrieden ist die junge Frau damit noch nicht. Inzwischen hat sie die Meisterausbildung begonnen. Sie möchte einmal ihre eigenen Rezepturen entwickeln und schließt auch eine Selbständigkeit nicht aus. Doch darüber denkt sie erst nach, wenn der Meistertitel sicher ist. Wie kommt ein Mädchen dazu, das Fleischerhandwerk zu erlernen, werden sich vielleicht einige Leser fragen, da es sich hierbei doch um einen „männerlastigen“ Beruf handelt. Tatsächlich wollte Elisa nach dem Abitur studieren. Doch die geplante Studienrichtung war nicht möglich und so wollte sie zunächst eine Lehre als Tischlerin beginnen, da sie schon immer gerne kreativ arbeitete. Corona vereitelte allerdings diesen Plan. Durch ein Praktikum auf einem Bauernhof kam sie letztendlich zu der Ausbildung als Fleischerin. Der Bauernhof ist ein Direktvermarkter und hat selbst ausgebildet. So kam sie zu dieser Stelle. Da Elisas Vater selbst Fleischer ist und sie schon in der Kindheit beim Schlachten mitgeholfen hat, kam dann letztendlich diese Ausbildung zustande. Die Stadt Zwönitz und die Redaktion des Zwönitzer Anzeigers wünschen Elisa alles Gute für den weiteren Berufsweg, persönlich beste Gesundheit und natürlich verbinden wir auch die Hoffnung auf ein künftiges Betätigungsfeld in diesem Handwerk innerhalb unserer schönen Bergstadt.