Ein Seniorenheim in Hormersdorf?
Vielleicht in Zukunft keine schlechte Idee. Das dachte sich auch der Erzgebirgische Theaterverein Hormersdorf e. V. und somit war die Spielkulisse fürs diesjährige Stück geschaffen.„Familienglück im Hochmoorblick“ feierte am 2. März 2024 im Gasthof zum Löwen in Hormersdorf Premiere. Zur Eröffnung durften wir Bürgermeister Wolfgang Triebert und Ortsvorsteher Marco Hilbert begrüßen. Diese ließen es sich, wie jedes Jahr nicht nehmen, eine kurze Ansprache gemeinsam mit Vereinsvorsitzenden Michael Ullmann zu halten. Danach ging es auch schon los und die reichlich zweieinhalbstündige Komödie begeisterte das Publikum. Der Heimbewohner Alfred (Michael Ullmann) hat es im Heim nicht leicht: Tyrannisiert von Heimleiterin und Oberschwester Edeltraut (Antje Unger), welche mit allerlei medizinischem Ungemach droht. Einzig die böhmische Putzfrau Ivana (Monika Hilbert) versucht dabei für Frieden im Heim zu sorgen. Doch ihre Gutmütigkeit wird oft ausgenutzt.
Alfred und die Heimbewohnerin Paula (Birgit Fichtner) schmieden einen Plan, um die Heimleitung zur Kapitulation zu bringen. Nebenbei muss Alfred einen Rocker (Toni Gerber) im Heim verstecken, um Enkelin Karin (Johanna Ullmann) aus der Not zu helfen. Als dann noch ihre Eltern Berta (Kristin Kirschner) und Hermann (Nick Scharschmidt) auftauchen, ist das Chaos perfekt. Alfred kommt nicht zur Ruhe und muss sich durch manch schwierige Situation kämpfen, besonders dann, wenn es um die Frage nach dem Testament geht.
Durch Geldsorgen taucht auch noch der verschollenene Sohn Josef (Michael Buchs) auf. Das Fass zum Überlaufen bringt Irma Schuster (Gudrun Drummer) (Titelbild mit Michael Ullmann). Sie lädt ein zum Seniorenkreis, doch ihre Schwer – hörigkeit bringt Alfred zur totalen Verzweiflung. Einzige Entspannung für ihn ist die Beautyshop Betreiberin Rosi (Peggy Langer). Sie verwöhnt ihn und Paula bei Zigarre und Bier. Die schwersten Jahre sind die Lehrjahre, das muss auch Lehrlingsschwester Anne (Marie Unger) erfahren. Am Ende zahlt sich ihre gute Arbeit aus und ihrem Antritt als neue Heimleiterin steht nichts mehr im Wege.
Das schauspielerische Talent aller Darsteller sorgte beim Publikum für Lacher und kräftigen Applaus. Ein Ergebnis, auf das der Theaterverein stolz ist. Doch nicht nur die Darsteller auf der Bühne tragen zu einem erfolgreichen Stück bei, es sind auch die Menschen hinter den Kulissen wie Bühnenbau, Catering, Maske und Technik, die für ein rundum gelungenes Vereinsgeschehen sorgen. Eine Gruppe von Menschen, denen es wichtig ist, zusammen zu kommen um die erzgebirgische Mundart zu pflegen. Natürlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Somit sind wir auch auf den passenden Vereinsspruch, „Ner mitnanner sei mor Spitze“ gekommen. Wir danken unserem Publikum für das stetig hohe Interesse an unseren Vorführungen und allen unseren gewogenen Unterstützern!
(Text: Peter Uhlmann, Fotos: Jakob Anders)
