In den Nachtstunden des 17. Novembers 2024 wurde um 00:11 Uhr mit dem Stichwort „BRAND MITTEL – RAUCHENTWICKLUNG“ der Notruf an die Freiwillige Feuerwehr Zwönitz abgesetzt. Die meisten Kameraden wurden aus dem Schlaf gerissen, sind aber sofort in die Gerätehäuser geeilt, zogen ihre persönliche Schutzausrüstung an und fuhren los.
Laut Einsatzmeldung war das Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses im „Neubaugebiet“ stark verqualmt. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle bestätigte sich diese Meldung, der Treppenaufgang des Plattenbaus war großflächig verraucht und teilweise drang der Qualm schon aus einigen Wohnungsfenstern. Aufgrund der starken Rauchentwicklung konnten die Bewohner das Gebäude nicht eigenständig verlassen. Einige versammelten sich, teils panisch, an Fenstern oder auf Balkonen. Die erste Erkundung durch den Einsatzleiter stellte einen Brand im Treppenhaus fest. Insgesamt drei Zwönitzer Feuerwehren (Zwönitz-Stadt, Kühnhaide, Dorfchemnitz), die Thalheimer Feuerwehr mit der gemeinsamen Drehleiter, mehrere Rettungswägen, der Notarzt und die Polizei waren vor Ort.
Zur Brandbekämpfung und Menschenrettung wurden zunächst zwei Trupps unter Atemschutz gestellt. Parallel dazu musste situationsbedingt ein Sprungretter in Bereitstellung gebracht werden. Die Rettung der Bewohner konnte teilweise über die Drehleiter erfolgen. Nach Abschluss der Brandbekämpfung im Treppenhaus wurden die übrigen Hausbewohner durch mehrere Einsatzkräfte ins Freie geführt.
Eine Rückkehr in ihre Wohnungen war in der Nacht nicht möglich. Vier Hausbewohner wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Die Unterbringung der restlichen Bewohner erfolgte bei Bekannten oder durch die Stadtverwaltung in der Pension „Gerberstübl“. Zum Glück konnte die Eigentümerin der Pension von einer Feuerwehrkameradin gegen 02:00 Uhr geweckt und die kurzfristige Unterbringung unbürokratisch geklärt werden. Gegen 03:00 Uhr waren die feuerwehrseitigen Maßnahmen abgeschlossen und die Einsatzstelle wurde an die Polizei übergeben. Nach einer umfangreichen Nachbereitung im Gerätehaus war der Einsatz um 03:42 Uhr endgültig beendet.
Was für eine Nacht! Nicht nur für die in Not geratenen Anwohner, sondern auch für die 50 Freiwilligen Feuerwehrmänner und -frauen. Zum Glück ist niemand schwer zu Schaden gekommen und alle Bewohner konnten am nächsten Tag ihre Wohnung wieder beziehen. Im Nachgang hat sich ein technischer Defekt als Ursache für den Brand im Hausflur herausgestellt.
So ein Ereignis sollte wieder einmal das Bewusstsein dafür schärfen, wie lebenswichtig auch Ehrenamt sein kann. Während alle Medien (Presse, Fernsehen, Social Media) hauptsächlich den Fokus auf die Dramatik der Situation richteten, die es zweifellos war, möchten wir die Gelegenheit der Berichterstattung nutzen, um Danke zu sagen. Danke an alle, die ihre Freizeit opfern und auch unter extremen Situationen ihr Leben riskieren, um Menschen in Not zu helfen. Danke!