
Bildunterschrift Titelbild:
Nicht nur Jens Findeisen (r.) freut sich über die Staffelstabübergabe an seinen jüngsten Sohn Max (M.). Auch Bürgermeister Wolfgang Triebert (l.) ist froh und dankbar über jeden gelungenen Generationswechsel eines Unternehmens in seiner Stadt mit Ortsteilen.
Stolz, Freude und sicher auch Erleichterung sieht man bei Jens Findeisen zur offiziellen Übergabe seiner Fahrschule am 4. Januar 2025 an seinen jüngsten Sohn Max. Für jeden Menschen, der sich aus eigener Kraft etwas geschaffen und aufgebaut hat, ist es sicher sehr schön, wenn die nächste Generation das Erreichte übernimmt und fortführt. So nun auch bei der Fahrschule Findeisen.
Nach der politischen Wende 1989 startete Jens Findeisen in viele Richtungen durch. So gründete er im Juni 1990 die erste Fahrschule im Landkreis Stollberg. Der erste Unterricht fand damals im „Löwen“ statt.

Mit einem Schmunzeln erinnert er sich, dass am Tag der Anmeldung eine Menschenschlange in Dreierreihe vor dem Eingang wartete. Denn endlich musste man nicht mehr ewig auf ein Auto warten und somit hatten die Leute es eilig, einen Führerschein zu erwerben. (Bild ) „Das waren schon aufregende Zeiten.“, muss Jens Findeisen rückblickend feststellen.
Bereits ein Jahr später erweiterte er die Leistungen seiner Fahrschule und kaufte einen LKW. Er erwarb sich die Berechtigung als Fahrlehrer für LKWFührerscheine. Der LKW brachte ihn dann auf eine weitere Idee. So gründete er 1992 ein Transportunternehmen – die Spedition Findeisen. Doch dessen nicht genug, wurde er bald darauf auch noch Bürgermeister von Hormersdorf und später engagierte er sich ehrenamtlich sehr als Vorsitzender des Evangelischen Schulvereins, der Trägerverein für die Evangelische Grundschule in Hormersdorf. Das waren sehr intensive Zeiten aber mit Gottes Hilfe und einer starken Frau an seiner Seite konnte er es schaffen. Seine Frau stärkte ihm nicht nur überall den Rücken, sie „managte“ zu Hause mit großer Energie die Familie mit den gemeinsamen fünf Söhnen.
Max Findeisen, der jüngste Sohn, konnte sich nicht vorstellen, einmal die Fahrschule zu übernehmen. Besonders die Arbeitszeiten bis spät abends und an den Wochenenden, die er von seinem Vater kannte, lockten ihn nicht auf dem Weg der Berufsfindung in Richtung eines Fahrlehrers. Daher lernte er zunächst den Beruf des Mechatronikers in einer Leipziger Firma. Doch Max ist kein „Großstadtmensch“ und ihm wurde schnell klar, dass sein Hormersdorf der Lebensmittelpunkt für die Zukunft bleiben soll. Prinzipiell arbeitet er sehr gerne mit Menschen zusammen und Geduld sieht er als eine seiner Stärken an. So reifte langsam der Entschluss, sich vielleicht doch der Herausforderung Fahrlehrer zu stellen. Er besuchte daher die notwendigen Lehrgänge, um die Qualifikationen für die verschiedenen Fahrzeugklassen zu erwerben. Kein leichtes und kein billiges Unterfangen. So eine Qualifikation kann schon einmal rund 40 TEUR kosten. Seit zwei Jahren arbeitet er nunmehr im Unternehmen und hat als Fahrlehrer für PKW, LKW und Motorrad seine Erfahrungen gesammelt. Mit der offiziellen Übergabe ist er nun selbst der Chef von acht Fahrlehrern und zwei Büromitarbeiterinnen. Sein Vater bleibt als unterstützende Hand auch noch eine Weile im Unternehmen, denn eine „Übergabe“ stellt alle Beteiligten schon vor so manche Herausforderung. Mit Wehmut denkt er dabei an seine Anfangszeit zurück. Eine kurze Anmeldung im Rathaus und er konnte durchstarten. So leicht hat es sein Sohn nicht mehr. Allein die Bürokratie, die es heute gerade in Richtung Landesamt für Straßenbau und Verkehrs (LASuV) zu bewältigen gilt, ist unvorstellbar, so berichtet Jens Findeisen. Mehrfach mussten er und sein Sohn in Dresden persönlich erscheinen, um bürokratische Hürden zu überspringen. Er könne verstehen, weshalb immer mehr Fahrschulen aufgeben. Die Auflagen und Rahmenbedingungen für so ein Unternehmen sind einfach extrem schwierig geworden.
In diesem Sinne wünschen wir Max Findeisen von Herzen einen unbürokratischen Alltag, fröhliche Fahrschüler und beste Gesundheit für sich und sein Team.
