Am 27. Januar gedachten Schülerinnen und Schüler des Rhetorikkurses der Klassenstufe 12 aus dem Zwönitzer Gymnasium sehr tiefgründig und emotional der Opfer des Nationalsozialismus. Wie auch in den vergangenen Jahren folgten an diesem Tag einige Zwönitzer der Einladung der Verwaltung, um sich auf dem Platz der Deutschen Einheit an der Katharina- Peters-Oberschule an die Geschichte, die unser Land geprägt hat, zu erinnern.

Beeindruckend waren die Ansprachen, die nicht nur rhetorisch sehr gut vorgetragen wurden, sondern auch die Anwesenden emotional berührten. Die Worte spiegelten die Grausamkeiten dieser dunklen Zeit des Nationalsozialismus, aber beschrieben auch die Kraft der Menschen, die unter diesem Leid Widerstand leisteten oder Hoffnung verbreiteten. So wie zum Beispiel Pastor Dietrich Bonhoeffer, der im Dezember 1944 im Gefängnis das Gedicht „Von guten Mächten“ geschrieben hat, das durch die Vertonung von Siegfried Fietz noch heute sehr oft gesungen wird. Begleitet durch das Gitarrenspiel von Jakob Viertel luden die Schüler die Anwesenden ein, das Lied mitzusingen.

„Lass warm und hell die Kerzen heute flammen, die du in unsre Dunkelheit gebracht.
Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag…“

Das ist nur eine Strophe von sieben dieses Liedes, zeigt aber, dass Bonhoeffer, selbst in der Gestapo-Haft, nie die Hoffnung und den Glauben an das Gute, auch in den Menschen, aufgegeben hat.
Der Gedenktag, der an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahr 1945 erinnert, mahnt uns, die Gräueltaten der Nazi-Herrschaft niemals zu vergessen und sich aktiv gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung einzusetzen. Mit einer Schweigeminute und einem Gebet wollten die Schüler genau das zum Ausdruck bringen.