Zwönitz. Kunst kann irritieren, in- spirieren und neugierig machen – und genau das tat die vergange- ne Ausstellung in der Pop-up Ga- lerie Zwönitz mit den Werken von Alabaster Becher. Parallel zur Lichtmeß zog die Galerie am Wo- chenende zahlreiche Besucher an, die sich auf die Begegnung mit der ungewöhnlichen Mixed- Media-Kunst des Thalheimer Künstlers einließen. Die Wohnzimmeratmosphäre lud dazu ein, offen und ungezwun- gen Fragen zu stellen. „Niemand muss Kunst studiert haben, um in eine Galerie zu gehen“, betonte der Künstler – und genau das war zu spüren. Die Werke von Becher, der für seine „pollockesken Scherenschnitte“ und experimentellen Techniken bekannt ist, lösten ganz unterschiedli- che Reaktionen aus. „Das erinnert mich an einen nebligen Regentag, und ich mag keinen Regen“, meinte eine Besucherin nachdenklich. Ein anderer Gast sah in den abstrakten Formen und Strukturen etwas ganz anderes: „Das erinnert mich an Architektur.“ Und die Frage, die mehr als einmal fiel: „Heißt der Künstler wirklich Alabaster?“ Diese Vielfalt der Wahrnehmung machte deutlich, was Kunst in einer Kleinstadt wie Zwönitz bewirken kann: Sie schafft eine Begegnungszo- ne. Menschen kommen zusammen, diskutieren, lachen, hinterfragen – und genau darin liegt der Wert einer solchen Ausstellung. Die Pop-up Galerie bleibt ein Ort, der zeigt, dass Kunst nicht elitär oder abgehoben sein muss, sondern mitten in der Stadt und mitten im Leben stattfinden kann. Mit dieser gelungenen Veranstaltung festigt Zwönitz seinen Ruf als auf- strebender Kunstort. Die nächsten Termine stehen bereits fest – und wenn die vergangenen Tage eines gezeigt haben, dann dies: Die Neu- gier auf moderne Kunst wächst auch im Erzgebirge. 

Mehr Informationen zur Pop-up Galerie unter: www.galerie-zwoenitz.de.