
Die Kirche feiert mit Mariä Licht- meß am 02. Februar das Ende der Weihnachts- zeit. Das nahm Altbürgermeister Uwe Schnei- der im Jahr 2000 zum Anlass eine kleine Licht- meßfeier an der Zwönitzer Pyramide abzuhal- ten. Auch rief er die Zwönitzer dazu auf, die Beleuchtung bis zu diesem Tag in den Fenstern stehen zu lassen und den Abend mit einem gu- ten Essen zu begehen. Heute, nach 25 Jahren, hat sich dieses Konzept zu einem Besucher- magnet entwickelt, von dem ganz Sachsen No- tiz nimmt. Und auch wenn viele Städte und Dörfer nachgezogen haben, so sind wir stolz darauf zu sagen: „Wir sind das Orginal!“ oder auf erzgebirgisch „Ätsch, ich bie hecher!“. Am 2. Februar 2025 fand in Zwönitz nun schon zum 26. Mal die traditionelle Lichtmeßfeier statt, die das offizielle Ende der Weihnachtszeit markierte. Die Lichtmeß ist ein besonderes Er- eignis, das jedes Jahr tausende Besucher in die Stadt lockt und uns dennoch jedes Jahr neu mit steigenden Besucherzahlen überrascht. Das Spektakel in der Innenstadt begann bereits nach dem Gottesdienst am Sonntagmorgen. Bei Sonnenschein und klirrender Kälte boten ab 11 Uhr 23 Händler ein breites Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten an. Und so genossen die ersten Besucher schon ein Heißgetränk und die geliebte Bratwurst, während weihnachtliche Weisen unser Städtchen erfüllten.



In der Nachmittagssonne musizierte der Allianzposaunenchor Zwönitz, unter der Leitung von Christoph Kempe, auf der Marktbühne. George Martin spielte derweil im Roßhof auf. Der Rundgang war wie- der gut angenommen, wie schon zu den Hutzentagen drängten die Be- sucher durch das Tor in den Innenhof. Wer sich die Innenstadt unter fachkundiger Führung anschauen wollte, hatte die Möglichkeit von Türmer Matthias Franke oder den Zwönitzer Nachtwächtern so manche Anekdote zu erfahren. Die vier Rundgänge waren allesamt restlos ausgebucht. Der Türmer startete sogar ein zwei- tes Mal zu späterer Stunde.
Das Konzert zum Weihnachtsausklang in der Trinitatiskirche, mittlerwei- le schon zur schönen Tradition geworden, verzeichnete ebenfalls einen Besucherrekord. Bereits eine halbe Stunde vor Beginn war die Kir- che gut gefüllt. Das Ensemble „Erzgebirgisches Stollnblech“, welches sonst nur zu den Mettenschichten in den Zinnkammern Pöhla musiziert, erfreute die Besucher mit bergmännischer Tradition, welche tief im Glauben der Bergleute verwurzelt ist. Aber es wurde auch geschmun- zelt, gelacht und mitgesungen. 1 1/2 Stunden unterhielten die fünf Her- ren aus dem oberen Erzgebirge die Besucher aufs Beste mit Gesang, festlichen Bläserklängen und Anekdoten. Das Licht der Weihnachtszeit und die frohe Botschaft der Heiligen Nacht waren fester Bestandteil und schenkten Licht und Kraft über die Weihnachtszeit hinaus. Wer kein Plätzchen in der Kirche bekommen hat, dem sei gesagt, es wird dieses Konzert auch 2026 wieder geben, darauf können wir uns jetzt schon freuen. Großes Gedränge herrschte auch an der „Gewitterkerzen-Bude“. 763 Kerzen in neuer ansprechender Verpackung, die Informationen zum Fest mitgibt, wechselten an diesem Tag den Besitzer. Sie sind mittlerweile ein echtes Sammler- stück und entsprechend waren bereits vor 18 Uhr alle Bestände restlos ausverkauft. Eine „Gewit- terkerze“ oder „Lichtmeßkerze“ spendet auch nach dem Erlöschen der Festbeleuchtung ein wenig Weihnachtslicht und soll – so sagt es der Volksmund – im noch jun- gen Jahr die Wohnungen ihrer Be- sitzer vor Gewitterschlag schüt- zen. Aber auch der häusliche Frie- den lässt sich mit Kerzenschein wieder ins rechte Licht rücken. Um 16:00 Uhr starte- te des traditionelle Lichtmeßprogramm auf der Marktbühne. Die Bergbläser der Erzgebirgischen Blas- musikanten Zwö- nitz/Affalter e.V. spielten auf und wur- den 17:00 Uhr von den Zwäntzer Maad unterstützt. Durch das Programm führte Jana Rie- del von den Zwäntzer Maad und Wolfgang Triebert, unser Bürgermeis- ter. Unter anderem erklangen das Zwönitzer Lichtmeß-Lied und auch die Hymne auf unsere Nachtwächter, aus der Feder von Wolfgang Triebert Senior. „Unnere Nachtwächter sind eine Pracht, sie schützen uns und sie halten für uns Wacht“, heißt es in diesem Lied. „Für unsere Berg- stadt, das wissen wir, sind unsere Nachtwächter eine Zier.“ Zu ihrem Lied hatten die Wächter vor der Bühne Aufstellung genommen. Zur Lichtmeß gehören sie einfach dazu, in diesem Jahr mit einem besonde- ren Jubiläum: Manfred Schnabel und Karl Heinz Draheim wurden vor 20 Jahren zur Lichtmeß als Nachtwächter vereidigt. 20 Jahre – das heißt, 20 Jahre Zwönitz in die Welt hinaustragen, Stadtrundgänge mit Zwö- nitzern und Gästen, Messebesuche und Stadtfeste und nicht zuletzt den Menschen Freude bereiten und ein Lächeln auf die Gesichter zaubern. Respekt und ein herzliches Dankeschön für ihren Dienst. Um 18 Uhr, mit dem von Allen erwarteten Ruf des Bürgermeisters „Licht aus!“, erlosch der Lichterglanz in der Innenstadt und die Weih- nachtszeit fand ihr offizielles Ende. Es folgten die Sprüche der großen und kleinen Nachtwächtergesellen und auch Heiner Müller, Nacht- wächter zu Gengenbach, ließ es sich nicht nehmen, ein kleines Ständ- chen zum Besten zu geben. Unter den letzten Klängen der Bergbläser lichtete sich das bunte Trei- ben auf dem Marktplatz, hatten sich doch viele Besucher ein Plätzchen in den restlos ausverkauften Gasthäusern gesichert. Beim traditionellen Lichtmeßessen Hirsebrei mit Riesenbratwurst begleitet von Live-Musik wurde noch gefeiert bis in die Nacht. Viele Gäste haben schon sicher- heitshalber für das kommende Jahr reserviert. Auch ein Team vom MDR-Fernsehen war aus Leipzig und Dresden ange- reist, um die Feierlichkeiten einzufangen. Am Lichtmeßabend bekamen wir so im MDR-Sachsenspiegel und bei MDR-Aktuell – zusätzlich sogar vom Fernsehpublikum in Thüringen und Sachsen-Anhalt zu sehen – einen wun- dervollen Zusammenschnitt der Ereignisse auf unserem Marktplatz gezeigt. Überwältigt vom Wetter, dem großen Andrang der Besucher, dem rei- bungslosen Ablauf, der überregionalen Medienpräsenz sowie dem Leit- artikel in der Freien Presse und dankbar für ein unfallfreies Fest, auf dem die Sanitäter nichts zu tun hatten, schauen wir auf den 02.02.2025 zurück und danken allen Mitwirkenden und Händlern. „Wenn’s zur Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit. Ist es aber klar und rein, wird’s ein langer Winter sein.“ Nachdem wir traumhaftes Wetter zur Lichtmeß hatten, lässt diese alte Bauernregel die Hoffnung für Schnee und Eis in den anstehenden Winterferien.