
Nachdem wir in un- serer letzten Aus- gabe des Zwönitzer Anzeigers be- reits umfänglich über die Licht- meß-Feierlichkeiten berichtet ha- ben, welche Zwönitz nicht nur ei- nen Besucherrekord bescherten, sondern auch von einem überwäl- tigenden Medieninteresse beglei- tet wurden, wollen wir heute et- was näher auf das zwanzigjährige Dienstjubiläum unserer beiden Nachtwächter Manfred Schnabel und Karl-Heinz Draheim einge- hen. Seit alters her war es üblich, dass zu Lichtmeß das Gesinde, die Mägde und Knechte besoldet, be- halten oder ausgetauscht wurden. Dieses damalige Geschehen hatte man auch zum Anlass genommen, um neue ehrenamtliche Nacht- wächter in Dienst zu stellen. So waren es am 02.02.2002 Klaus Ditt- mann und Werner Störzel, die von Bürgermeister Uwe Schneider in ei- nem feierlichen Rahmen vereidigt wurden und im Beisein unzähliger Besucher der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Während Klaus Ditt- mann dieses Ehrenamt nur noch als passives Mitglied der kleinen „Zwö- nitzer Zunft“ gelegentlich ausübt, ist Werner Störzel noch voll aktiv und mittlerweile als Vizezunftmeister europaweit unterwegs. Mit dem schmerzlichen Verlust durch den Tod von Wolfgang Günther nach ei- nem Verkehrsunfall im Jahr 2000 und dem sich immer weiter ver- schlechternden Gesundheitszustand von Eberhard Helbig wurden neue Männer gesucht und zum Glück auch gefunden. Interessant zu wissen, dass sich Manfred Schnabel sogar mit einer schriftlichen Bewerbung zur Ausübung dieser Tätigkeit an den Bürgermeister wandte, so dass man schließlich zur Lichtmeß 2005 die beiden oben genannten ehren- amtlichen Nachtwächter vereidigen und in Dienst stellen konnte. Es war ein stürmischer Tag mit reichlich Schneefall, wie man es sich zu Lichtmeß eigentlich wünscht, als Bürgermeister Uwe Schneider in histo- rischer Amtsrobe mit den beiden Neuen und den drei Alten von Foto- termin zu Fototermin auf dem Marktplatz unterwegs war. Zum später beginnenden Bühnenprogramm hatten sich neben zahlreichen Be- suchern und Presseleuten auch befreundete Nachtwächter und Türmer der Europäischen Zunft eingefunden. Sie alle gratulierten Manfred und Karl-Heinz zum Amtsantritt und wünschten ein gutes Gelingen bei ihrem ehren- amtlichen Dienst für ihre Heimat- stadt. In diesem Jahr waren es nun zwanzig Jahre, dass die beiden auf den Straßen und Gassen mit und ohne Begleitung von Besu- chern durch unsere alte Bergstadt gegangen sind. Auch bei kulturellen und städtischen Veranstaltungen waren sie stets präsent. Dazu kamen jede Menge Auftritte bei Firmen und privaten Feiern. Auch reisten sie seit der Aufnahme in die Euro- päische Zunft im Jahr 2007 in Lübben zu den alljährlichen großen Zunfttreffen. Nicht zu vergessen, die Besuche in unseren Partnerstäd- ten. Wichtigster Bestandteil ihres nachtwächterlichen Wirkens waren und bleiben nach wie vor die regelmäßigen Dienstrunden in den saison- alen Zeiträumen durch unsere Altstadt. Beginnend an der Postmeilen- säule auf dem Marktplatz, den Gaststättenbesuchen und dem Ab- schluss auf dem Rathausturm. Wobei der Turm auf Grund ihrer gesund- heitlichen Gebrechen wohl künftig immer weniger bestiegen wird. Natürlich wurde das Jubiläum im Anschluss an das offizielle Programm mit Stadtrundgängen und Bühnenauftritten am späten Abend im Bei- sein von Bürgermeister Wolfgang Triebert, befreundeten Nachtwäch- tern und Türmern aus dem Erzgebirge sowie einigen Ehrengästen in der Fronveste gebührend gefeiert. Danken wir an dieser Stelle den beiden Zwönitzer Nachtwächtern noch einmal für ihr ehrenamtliches Wirken, vergessen wir dabei auch nicht ihren Ehefrauen danke zu sagen, für ihre ständige Unterstützung und wünschen wir Allen Gesundheit und den Nachtwächtern hoffentlich noch viele Jahre im blauen Mantel mit Horn, Hellebarde und Laterne.
Bild und Titelfotos: Klaus Jedlicka