Bild: Ein letzter Abschiedsblick auf den alten Reiter, der damals mit ABM-Kräften gestaltet worden war. Deutlich sind die Schäden zu erkennen.

Ja hat er, allerdings trägt er diesen unter seinem Arm. Wer auf dem Weg nach Kühnhaide unterwegs ist, um die tolle Osterdekoration der Kiehaader Frauen zu bewundern, der kommt am Salzer-Haus vorbei. Und kann schon einen Blick auf den im entstehen begriffenen Reiter ohne Kopf werfen. Die Holzbildhauer Frank und Emil Salzer arbeiten aus einer alten Eiche, die auch ein echtes Kiehaader Original ist und gegenüber des ehemaligen Küchenstudios stand, eine neue Skulptur für den Ziegenberg.
Die 1992 erstmals aufgestellte Figur schuf der Zwönitzer Holzbildhauer Dieter Huch. Zwischenzeitlich wurde die Figur von Mitarbeitern der ABM erneuert. Nun ist auch dieser Reiter in die Jahre gekommen. Wind, Wetter, Sonne, Regen und so mancher Lausbube haben ihm zugesetzt, auch der Holzwurm hat sein Übriges dazu beigetragen.
In wenigen Tagen wird der Zwönitzer Bauhof beginnen, das Podest auf dem Ziegenberg zu erneuern, da auch hier der Zahn der Zeit tüchtig genagt hat. Wir werden also eine kurze Zeit ohne den Reiter auf dem Ziegenberg auskommen müssen.
Die Bauzeit wird mit ca. sechs Wochen angesetzt und dann hoffen wir Mitte Juni das Wahrzeichen des Ziegenberges, den Reiter ohne Kopf, im neuen Glanz, an alter Stelle wieder begrüßen zu dürfen.

Frank und Emil Salzer arbeiten im Vorgarten an der neuen Skulptur. Die harte Kiehaader Eiche verlangt den Künstlern einiges ab.

Für alle, welche sich die Sage nochmal in Erinnerung rufen möchten:

Es geht die Sage, dass einst ein Müller in Zwönitz eine schöne Tochter hatte, die mit dem Förster in Grünhain verlobt war. Das Mädchen hatte einen Bruder, von dem der Müller sich losgesagt hatte, so konnten sich beide nur heimlich sehen. Eines Tages hatten die Verlobten sich in einer Schenke verabredet, wo der Bruder des Mädchens erwartet wurde. Mit ihm tanzte sie als der Bräutigam erschien. Dieser kannte den Bruder nicht und wurde von rasender Eifersucht ergriffen. Er lockte das Mädchen auf den Ziegenberg und erstach sie.
Der Förster, der aus ihren letzten Worten erfuhr, mit wem sie getanzt hatte, endete auf dem Schafott zu Grünhain. Seither sieht der Rosenstock am Ort des Geschehens nachts wie mit Blut besprengt aus. Zuweilen aber kommt um Mitternacht ein Reiter, den Kopf unter dem Arm, vom Grünhainer Hochgericht, verweilt und zieht wieder von dannen.