Liebe Leserin, lieber Leser des Zwönitzer Stadtanzeigers! Manche von Ihnen werden es schon beim Vorbeifahren an der Niederzwönitzer Kirche gesehen haben, unser Spendenbanner. Natürlich gibt es die Fragen: Warum braucht die St. Johannis-Kirche neue Glocken? Gibt es nicht wichtigere Dinge im Leben? Glocken sind nicht einfach irgendwelche „Bimmeln“, die den Leuten auf die Nerven gehen wollen. Glocken sind himmlische Instrumente, die mit ihrem Läuten einerseits zum gläubigen Leben aufrufen und einladen, aber andererseits so lange man denken kann, zum Leben im Ort dazu gehören. Sie erzählen über das Gebäude hinaus, was gerade passiert. Gebetsläuten früh, mittag, abends. Samstag Abend das volle Geläut zum Einläuten des Sonntags. Früher wurde bei Unwettern, Feuer oder anderen Gefahren geläutet. Die Glocken begleiten uns bei Taufe, Hochzeit und Beerdigung, zu Gottesdiensten. Sie erzählen davon, dass sich gerade Menschen versammeln, um ihr Glück oder ihre Trauer zu teilen, um Gott um Bewahrung, Wegweisung, Trost und Hilfe zu bitten. Danke sagen… Glocken läuten nach einer ganz bestimmten Ordnung einzeln oder alle zusammen. In Niederzwönitz läuten die Glocken schon seit längerer Zeit ganz selten. Bauliche Probleme haben sich massiv aufgezeigt, am Turm, aber auch an den Glocken selber, denn sie sind 1949 aus Eisenhartguss gegossen worden. Es gab keine Bronze zu der Nachkriegszeit und die alten Bronzeglocken waren im 1. und 2. Weltkrieg zweimal der Gemeinde weggenommen worden, um aus dem Metall Munition herzustellen. Eisenhartguss-Glocken sind nur etwa 70 bis 90 Jahre haltbar. Eine Bronzeglocke hält Jahrhunderte, wenn sie nicht mutwillig zerstört wird. 1949 wurden speziell von den Bauern der Kirchgemeinde, aber auch von anderen Menschen des Ortes 4 Glocken gespendet. Da Eisenhartguss- Glocken etwa ein Drittel schwerer sind als eine tonlich gleiche Bronzeglocke, musste die Aufhängung verändert werden, um diese Gewichte in Bewegung zu bringen. Man verankerte den Glockenstuhl außerdem am Mauerwerk, was fatale Folgen für die Standfestigkeit des Turmes hatte. Man muss dabei bedenken, dass die Zeit damals keine bessere Lösung ermöglichte und die Gemeinde froh war, überhaupt wieder Glocken haben zu können. Im Zweigbetrieb Morgenröthe der berühmten Firma Schilling aus Apolda wurden die 4 Glocken gegossen. Die kleine Stahlglocke in der Turmhaube von 1908 wurde in Bochum gegossen und ist bis heute die „Ruferin“ früh, mittag und abends. Im Zuge der jetztigen Erneuerung ist geplant, drei neue Bronzeglocken in den Turm zu bringen und die Glocke in der Turmhaube ebenfalls mit einer Bronzeglocke zu ersetzen und an die Tonlage der anderen anzupassen. Auch der Glockenstuhl, Mauerwerk, Treppen und Fußböden bedürfen der Erneuerung bzw. Veränderung und Ergänzung. Leider kommen uns im Moment so viele Probleme in die Quere, dass das so hoffnungsvoll begonnene Vorhaben kaum mehr zu realisieren scheint. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine macht uns fassungslos! Dieser Krieg schürt auch unter uns Ängste, wie es mit der Versorgung weiter gehen kann. Auch die schon längere Zeit erlebten Preiserhöhungen in allen Lebensbereichen beunruhigen viele. Sie betreffen nun genauso unser Glockenprojekt. Expertenschätzungen gehen von fast zwei Drittel Preiserhöhung gegenüber Vorjahren aus. Genaue Zahlen werden wir bis Ende März bekommen. Nach unserer Rechnung brauchen wir mindestens 50.000 € Spenden. Um die zu bekommen, haben wir bereits Tonglocken herstellen lassen, die wie eine Sparbüchse zu Hause oder im Geschäft ständig mit Münzen oder mal einem Schein gefüttert werden. So kommt aus Kleinem eine große Summe zusammen. Das Spendenbanner lädt außerdem dazu ein, mitzumachen. Trotz allem und gerade auch als Zeichen der Hoffnung wollen wir am Projekt festhalten. Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, dass bald wieder ein wunderbarer Glockenklang vom Niederzwönitzer Johannis-Kirchturm zu hören ist und unser Leben dadurch die Einteilungen, Pausen und Zeiten der Andacht und Anbetung bekommt.
In schwieriger Zeit ein Hoffnugszeichen setzen! Dazu brauchen wir IHRE Hilfe! Werden Sie mit Ihrer Spende Teil des großen Projektes für viele Generationen!
Wir freuen uns, dass unser Bürgermeister Herr Triebert und unsere Ortsvorsteherin Frau Voigt unsere Gedanken und Anliegen teilen und unterstützen. Wir hoffen, dass ganz viele dabei sind und wir, wenn alles gut geht, im Herbst ein großes Fest der Glockenweihe feiern können. Vorher wollen wir uns aufmachen zum Glockenguss, um ganz nah dran zu sein an der Kunst der Glockengießer und den inneren Berührungen beim Entstehen einer Glocke. Spenden SIE bitte von Herzen gerne … in die Tonglocken, auf das Konto oder im Pfarramt. Jede Gabe erfreut uns und wir danken schon jetzt dafür!
Im Namen der Kirchgemeinde und der Glockenfreunde. Friedemann Müller
Konto: Kirchgemeinde Zwönitz DE 69 3506 0190 1682 0090 27, Verwendung: „RT: 2924 Glocken Niederzwönitz“ Alle Spenden sind steuerlich absetzbar. Sie können die Spendenbescheinigung im Pfarramt erbitten (Tel.: 037754 – 2271).
In seiner Sitzung vom 08.03.2022 beschloss der Stadtrat die Beteiligung der Stadt an diesem Vorhaben mit einem Zuschuss von 15.000 Euro. Dies zeigt, wie wichtig dieses Projekt für unsere Stadt ist.