Das Zusammenleben auf dem Land und in der Kleinstadt bietet eine ganze Reihe Vorteile. Die Menschen kennen einander, sind meist nicht so gehetzt und glücklicherweise gibt man noch gegenseitig aufeinander Acht. Vor allem lebt man hier ruhig und sicher. Und schaut man sich in Zwönitz um, fällt es schwer, grundlegende Argumente zu finden, die einem sicheren Miteinander entgegensprechen würden. Leider gibt es immer wieder Vandalismus im Stadtgebiet, vor allem im Austelpark, welcher das schöne Bild unserer Stadt beschmutzt.
Kippen und leere Schnapsflaschen gehören in den Pavillons des Austelparks zum gewohnten Bild. Fast täglich räumt der Stadtbauhof hier auf. Auch andere Parkbesucher mühen sich um Ordnung.
Mehrfach instand gesetzt und trotzdem in erbärmlichem Zustand. Der Parkpavillon im Austelpark nahe dem Stadtbad. Das Kleinholz aus der Zerstörungswut und leere Flaschen findet man meist nebenan auf der Wiese.
Unbedacht: In unmittelbarer Nähe des Parks, auf dem Platz der Heimat, wird schon mal das eine oder andere Feuerchen entzündet. Das dieses bisher nicht auf die Wiese und den Park übergriffen, ist wohl eher ein Glücksfall.
Auch gibt es hin und wieder ein paar Ecken, die so ruhig gelegen sind, dass einige sie dazu nutzen, um mal so richtig die Sau raus zu lassen und über die Stränge zu schlagen. Meist spielt Alkohol dabei eine große Rolle. Der schaltet manchmal den Verstand auf Sparflamme und verleiht ungeahnte Kräfte. Diese münden dann oftmals in Zerstörungswut oder, um es im polizeilich korrekten Deutsch auszudrücken, in Sachbeschädigung. Dazu kommen oft noch Ruhestörung oder grobe Verunreinigung der Umwelt. Das Ergebnis sind zerstörte Bänke, Wegweiser oder Pavillons. Weit verteilt liegen leere Flaschen, Glasscherben und anderer Müll. Mitunter wird aus den Bruchstücken der Zerstörungswut sogar noch ein Feuerchen gemacht. Nicht um Spuren zu verwischen, sondern aus Übermut, Kraftmeierei, vor allem aber aus Unbedachtheit. Dies ist in voller Entfaltung beispielsweise im Austelpark zu beobachten, der gerade in der Ferienzeit zum Mekka für junge Leute wird, die sich der Kontrolle durch die Erwachsenen entziehen möchten.
So sammelt der Städtische Bauhof regelmäßig nicht unwesentliche Mengen an Schnaps- und Bierflaschen ein, beseitigt Müll und Scherben. Auch viele andere Parkbesucher kämpfen hier für Ordnung und Sauberkeit. Ein Spiel, was sich in der Vergangenheit regelmäßig wiederholt. Dass es Mitmenschen gibt, denen das gar nicht gefällt, ist verständlich.
Aus diesem Grund haben sich das Ordnungsamt der Stadt und die Beamten des Polizeistandortes Zwönitz im engen Schulterschluss schon vor einigen Jahren zusammengetan. Mit gemeinsamen Streifgängen geht man Meldungen und Beschwerden der Bürger nach. So werden bei den Streifen von den Angetroffenen, oftmals minderjährigen Personen, die Personalien erfasst. Grundlegend steckt der Gedanke der Prävention hinter den Rundgängen. In allererster Linie möchte man Präsenz zeigen und vermitteln, dass beispielsweise ein dunkler Park kein rechtsfreier Raum ist.
“Wir möchten auf keinen Fall Gängelei betreiben”, betont Carolin Freier, Sachgebietsleiterin Ordnung, Gewerbe und Feuerwehr von der Stadtverwaltung. “Der Park ist für jedermann zugänglich und das soll auch so bleiben. Dennoch darf es nicht ausarten. Mit Ruhestörung, Sachbeschädigung oder gar einem offenen Feuer werden gewisse Grenzen überschritten”, stellt sie dabei klar.
So werden die Streifgänge auch zukünftig fortgesetzt werden. Unterstützung kommt dabei auch aus dem Polizeirevier Stollberg. Der von hier aus eingesetzte Streifendienst hat ebenfalls ein wachsames Auge auf die ruhigen und abgelegenen Ecken von Zwönitz. Von dort kommt auch der ermutigende Hinweis, Vorkommnisse wie Ruhestörung oder Sachbeschädigung an die Polizei zu melden. Oftmals kann ein frühzeitiges Eingreifen schnell für Ruhe sorgen.