Bürgermeister Wolfgang Triebert (2.v.r.) sprach den Zuchtfreunden seine hohe Anerkennung aus. Mit der Durchführung dieser Schau bewiesen sie nicht nur die Liebe zur Zucht, sondern auch Verantwortung für ein soziales Miteinander. „Nichts-Tun“ führt zu zwischenmenschlichen Defiziten.

Auch die Kleintierzüchter bangen in diesem Jahr um ihre Schauen. Für den Rassegeflügelzüchterverein Zwönitz standen die Ampeln für das Wochenende des 10. und 11. Oktobers auf grün. Zwar unter strengen Auflagen, doch mit großer Erleichterung konnte der Verein wieder allen Zwönitzer Zuchtvereinen voran, die Ausstellungssaison einläuten. Die Beteiligung mit insgesamt 71 Ausstellern (darunter 5 Jungzüchter) mit insgesamt 516 Puten, Gänsen, Enten sowie Zwerg-Enten wurde mit Freude zur Kenntnis genommen und damit die Erwartungen übertroffen. Wieder konnten prächtige Exemplare im „schicken“ Federkleid bewundert werden, welches vom dazu gehörigen lautstarken Stimmspektakel begleitet wurde. Sinn und Zweck ist daher auch, auf solchen Schauen Tiere zu kaufen, um weitere oder neue Züchtungen hervorzubringen. Die Tiere unterliegen einer strengen Jury, die aus verschiedenen Preisrichtern besteht, die die Tiere mit Prädikaten versehen. In diesem Jahr erhielten 13 Tiere die „Bestnote“ mit „Vorzüglich“. Vorzüglich bedeutet den besten derzeitigen Zuchtzustand dieser Rasse mit allen zu erfüllenden Kriterien wie z.B. Körperbau, Zeichnung, Form und Farbe. Die Preisrichter in diesem Jahr waren Michael Reuchel aus Johanngeorgenstadt, Hans-Joachim Schille aus Radebeul, Giso Hiemann aus Mildenau, Dietmar Kleditsch aus Kamenz, Steffen Tröger aus Oberheinsdorf, Arndt Terpte aus Wallroda, Andreas Stephan aus Leubsdorf und Mike Kunstmann – Grünhain-Beierfeld. Seit 44 Jahren hält Dieter Kunstmann als Ausstellungsleiter alle Fäden in der Hand. Viel hat er schon erlebt und so manche Krise konnte mit ihm abgewendet werden. Doch in diesem Jahr waren die Herausforderungen besonders groß, da bei der Organisation immer die Angst mitschwang, ob die Schau überhaupt stattfinden kann und ob das eingereichte Hygienekonzept ausreichend ist. Bürgermeister Wolfgang Triebert sprach daher den Zuchtfreunden bei der Eröffnung seine Hochachtung aus und bedankte sich für den außerordentlichen Mut, diese Schau durchzuführen. Die aktuelle Situation erfordert noch stärkeres ehrenamtliches Engagement. Durch dieses zeigt man soziale Verantwortung, besonders als Vorbildfunktion den Jugendlichen gegenüber. Wenn keine Leistung mehr erbracht wird, verschwindet die Jugend aus den Vereinen und das wichtige soziale Gefüge gerät in Schieflage. Sicher hofft man jedes Jahr auf mehr „Jungzüchter“. Die Entwicklung in den Zwönitzer Vereinen ist aber keinesfalls hoffnungslos. Dies ist dem hohen Engagement der Züchtergemeinschaften in Zwönitz und den einzelnen Ortsteilen zu verdanken. So stehen wieder eine Reihe von Hauptund Sonderschauen an, immer mit der Hoffnung auf Durchführbarkeit. Bleibt nur allen Kleintierzüchtern zu wünschen, dass das Interesse an dieser alten Tradition der Zucht nicht nachlässt, neue Freunde hinzugewonnen werden können und dass immer wieder viele Möglichkeiten des gemeinschaftlichen „Fachsimpelns“ gefunden werden.