Das Kaffeekränzel in Dorfchemnitz ist eine beliebte Veranstaltung, die jeweils am letzten Dienstag des Monats zahlreiche Senioren zu Kaffee, Kuchen und einem Unterhaltungsprogramm anlockt.
Erika Bräuer erzählt, sie sei schon immer sehr gesellig gewesen. Doch ihr ehrenamtliches Engagement geht weit über Geselligkeit hinaus. 1948 in Thalheim geboren, verschlug es sie 1984 nach Günsdorf und vor acht Jahren schließlich nach Dorfchemnitz. Zu DDR-Zeiten hat sie im Konsum als Fleischfachverkäuferin gelernt und gearbeitet, später bei der Neuwürschnitzer Fleisch- und Wurstwaren AG. Dieses Jahr wird sie 72 und ist seit sieben Jahren Rentnerin. Gesellschaft bekommt sie dabei vor allem durch die Vereine, Projekte und Veranstaltungen, für die sie sich engagiert. Erikas Leidenschaft gilt unter anderem der Musik. Sie singt im Erzgebirgschor Hormersdorf und spielt Akkordeon. Außerdem ist sie Mitglied in der Frauengruppe Günsdorf, über die sie in einer der nächsten Ausgaben mehr erfahren werden. Daneben hilft sie allerdings auch ab und an bei den Stampfenfreunden aus und ist beim Sandhusn-Kranzel in Geyer mit dabei. In ihren Alltag baut Erika auch Bewegung und frische Luft mit ein, aber sie reist auch gern und sieht sich auch die Welt außerhalb des Erzgebirges an. Ein Highlight jedes Monats ist jedoch das Kaffeekränzel in Dorfchemnitz, das Erika ins Leben gerufen hat und mit einigen Helfern immer zum letzten Dienstag des Monats organisiert. Ihr Engagement ist dabei stets ehrenamtlich.
Erika Bräuer (Mitte) mit Ina Tolonics (rechts) und Ingrid Scheffner (links)
bei den Vorbereitungen für den Osterbrunnen an der Knochenstampfe
Dorfchemnitz.
Die Geburtsstunde des Kaffeekränzels im Stampfencafe
Die Geschichte hinter dem beliebten Kaffeekränzel in Dorfchemnitz ist geprägt von Spontanität. Erika half in der Fleischerei Frank in Dorfchemnitz aus. Zusammen mit Hannelore Frank wollte sie dort irgendwann ein Café eröffnen. Aus dem Plan der beiden Frauen wurde letztendlich nichts, doch die Idee blieb. Im Stampfencafé kam später der Vorschlag auf, einen Rententreff aufzubauen. Daraus entstand schließlich mehr. Am 25. Juli 2017 war es soweit und Erika Bräuer, Hannelore Frank und Siegrid Vieweger hatten das erste Kaffeekränzel ins Leben gerufen. Erikas Verbindung zum Erzgebirgschor sorgte dabei für die unterhaltsame Begleitung, die neben Kaffee und Kuchen das Kaffekränzel ausmachen. Doch noch war es eine einzelne Veranstaltung. Das sollte sich zum 92. Geburtstag von Erikas Tante ändern. Diesen feierten sie im Stampfencafé mit einem Programm von Kindern aus Dorfchemnitz unter Leitung von Frau Richter und Frau Viertel. Die Kinder brachten Großeltern mit und das Café war bestens gefüllt. Der große Erfolg dieser Veranstaltung und die damit einhergehende Aufmerksamkeit sorgten schließlich dafür, dass das Kaffeekränzel dank Uwe Teumer nun ein kleines Budget zur Verfügung gestellt bekommt und damit weiterhin ein buntes Programm zusammenstellen kann. Mittlerweile hilft auch Simone Form mit bei der Organisation.
Kaffee, Kuchen, Unterhaltung – ein Rententreff der besonderen Art
Der größte Publikumsmagnet des Kaffeekränzels ist die regelmäßig stattfindende Modenschau. Diese ging zuletzt bereits in die vierte Runde, das erste Mal gab es sie jedoch im Frühjahr 2018 im Stampfencafé. Die Verbindung, die diese Veranstaltung möglich macht, entstand ebenfalls aus Erika Bräuers Engagement heraus. Für das Modehaus Müller in Stollberg hatte sie auf dem Weihnachtsmarkt an einem Stand ausgeholfen – nun halfen die Besitzer ihr wiederum dabei, die Modenschau zu ermöglichen. Models waren dabei Frauen aus der eigenen Runde, auch Erika Bräuer, die selbst von sich sagt, sie sei für jeden Spaß zu haben – sei es das Modeln oder Singen. Der große Andrang sorgte schließlich dafür, dass die nächste Modenschau in die Bauernstube verlegt wurde. Dabei kamen über Kaffee und Kuchen bis zu 90 Gäste. Neben den Stammgästen kommen zu jedem Kaffeekränzel auch neue Interessierte und das auch aus Zwönitz, Thum und Umgebung. Mindestens zwanzig, aber teilweise auch bis zu 50 Gäste sind zu einer Runde zu erwarten. Neben kleineren Kosten für Kaffee und Kuchen ist der Eintritt in der Regel frei, es sei es gibt einen ganz besonderen Programmpunkt. Großer Dank gilt Erika Bräuer für ihr großes ehrenamtliches Engagement. Da bleibt nur, weiterhin volle Gaststuben für die nächsten Kaffeekränzel zu wünschen! Leider muss das Kaffeekränzel am 31. März 2020 aufgrund der Maßnahmen bezüglich der