Warum ist denn die Bundeswehr im EKH Pflegeheim Zwönitz? Das haben sich sicher aufmerksame Beobachter am 21. Januar gefragt. Die Antwort ist: Impfen.
Fakt ist: Die Corona-Schutzimpfung ebnet den Weg aus der Pandemie. Da es im Moment noch begrenzten Impfstoff gibt, wurde seitens der Ständigen Impfkommission (STIKO) der Bundesregierung die Empfehlung einer Impfreihenfolge ausgesprochen. In Stufe 1 befinden sich u.a. die Bewohnerinnen und Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen. In Zwönitz sind nun, auch dank der Unterstützung des mobilen Impfteams der Bundeswehr, alle BewohnerInnen und MitarbeiterInnen der beiden Zwönitzer Pflegeheime geimpft, die die Zustimmung erteilt haben.
Seit Beginn der Pandemie ist das Kreisverbindungskommando des Erzgebirgskreises (KVK ERZ) aktiviert. Das heißt eine unbürokratische Stelle wurde eingerichtet, die im Katastrophenfall den direkten Draht zur Bundeswehr herstellt und Reservisten mobilisiert. Der KVK berät auch die einzelnen Abteilungen des Landratsamtes über Unterstützungsmöglichkeiten. Seit der zweiten Welle der Pandemie im Herbst 2020 sind bis zu 150 Soldaten auf Landkreis-Ebene teilweise gleichzeitig im Einsatz. Sie halfen zum Beispiel dem Personal in einigen Alten- und Pflegeheimen und in Krankenhäusern, unterstützten das Gesundheitsamt bei der Nachverfolgung und wurden bei der Bewältigung von logistischen Aufgaben eingesetzt. „Aktuell sind noch ca. 80 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz.“, so Oberstleutnant der Reserve Ulf Mothes aus Zwönitz, der stellvertretender Leiter des Kreisverbindungskommandos Erzgebirge ist. Die Bundeswehr unterstützt das Impf-Zentrum in Annaberg-Buchholz und hilft noch in drei Krankenhäusern mit. Die Konzentration verlagert sich allerdings jetzt auf bewegliche Impfteams, die auch jetzt bei der Impfung in den Zwönitzer Alten-und Pflegeheimen zum Einsatz kamen. Das derzeit größte Problem ist allerdings noch die Verfügbarkeit des Impfstoffes.
Der Einsatz in den Alten- und Pflegeheimen findet immer in Zusammenarbeit mit den örtlichen Ärzten statt, wie hier mit Dr. med. Raina Hübschmann, die von den Erfahrungen über Abläufe vom Bundeswehrimpfteam profitieren kann. Die beweglichen Impfteams werden bleiben und wenn genügend Impfstoff vorhanden ist, auch in Städten und Gemeinden zum Einsatz kommen. Sicher wird es zeitnah auch in Zwönitz eine Örtlichkeit für das mobile Team geben, an der sich dann jeder impfen lassen kann, der das möchte. So ist die Hoffnung, dass durch schnelle und umfangreiche Impfungen, die Pandemie beendet werden kann, sehr groß. Die Heimleiterin des EKH Plegeheims Zwönitz, Frau Gotthardt, ging mit gutem Beispiel gegenüber ihren MitarbeiterInnen voran (Titelfoto) und ist jetzt erleichtert, dass die erste Impfung gesetzt wurde. Sie hofft, wie wohl alle, auf eine schnelle Entspannung der Situation, nicht nur in ihrem Plegeheim.