Glück Auf! Mögen sich reiche Erzvorkommen auftun und die Arbeit Glück verheißen. So lässt sich der alte erzgebirgische Bergmannsgruß deuten. Mittlerweile ist der Gruß im alltäglichen Sprachgebrauch des Erzgebirgers zu hören und dabei steigt er nur noch selten in den Schacht hinab. Ein Beispiel dafür, wie verwoben sein Leben mit dem Bergbau bis heute ist. „Alles kommt vom Bergwerk her“, so heißt es im Erzgebirge nicht ohne Grund und trifft auch auf die Region Zwönitz zu. Der Bergbau formte das Land und die Menschen, hinterlies ein einzigartiges materielles wie immaterielles Erbe, das die Montanregion seit letztem Jahr mit dem Titel UNESCO Welterbe adelt – ein Meilenstein auch für die Papiermühle Niederzwönitz.
Entstanden aus der Notwendigkeit, Papier für die Dokumentation der regen Bergbauaktivitäten zu liefern, bezeugt sie als assoziiertes Objekt der Welterberegion die enge Verbindung zwischen Bergbau und Papierproduktion, das nun in einer Ausstellung veranschaulicht wird. Die Wechselausstellung „Vom Eisenhammer zur Luftfahrt-Hightech – 600 Jahre Zwönitzer Industriekultur“ widmet sich im ersten Teil diesem spannenden Kapitel der vorindustriellen Zeit und im zweiten Teil, der ab Januar 2021 zu sehen sein wird, der Industrialisierung bis heute. Rechtzeitig zum Jahr der sächsischen Industriekultur 2020 geht die Ausstellung der gewerblichen Entwicklung Zwönitz auf den Grund und stößt dabei auf altes Eisen und geduldiges Papier… Die Wechselausstellung füllt damit den letzten Raum der neu gestalteten Papiermühle und ist für die Besucher seit dem 3. September zu bestaunen. Leihgaben unter anderem aus dem Bergarchiv Freiberg, Turmmuseum Geyer und vom Bergmännischen Traditionsverein Zwönitz bereichern die Schau. Die Gestaltung von Sandy Rothe verleiht dem Raum den letzten Schliff. Das Museumsteam freut sich auf viele interessierte Besucher.
Text: Paula Stötzer