Liebe Einwohnerinnen und Einwohner unserer Bergstadt Zwönitz mit ihren Dörfern,

am Beginn des neuen Jahres wünsche ich Ihnen von Herzen meine 3G-Favoriten, nämlich Gesundheit, Gelassenheit und Gottes Segen.

Die Sorge um die eigene Gesundheit hat uns nun ein weiteres Jahr viel mehr beschäftigt, als den meisten lieb ist. Die einen – und zu denen gehöre auch ich mit meiner Familie – befürchten gesundheitliche Schäden durch das Corona-Virus und versuchen durch Impfungen, sich und das persönliche Umfeld so gut wie möglich zu schützen. Die anderen sehen das größere Gesundheitsrisiko bei den Impfstoffen selbst und lehnen deshalb eine Impfung strikt ab. Beide Lager nennen mitunter ein und dieselbe wissenschaftliche Studie als Beleg für die Richtigkeit ihrer Meinung. Es wird wohl noch Jahre dauern, bis das Impfen nicht mehr Dauerstreitthema in den Familien, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz ist. Es ist erschreckend zu hören, dass über diesem Thema nicht selten aus Freunden nur mehr Bekannte wurden. Und genau das soll und darf nicht sein. Haben wir schon nach 30 Jahren verlernt, die hart erkämpfte Meinungsfreiheit als hohes Gut zu schätzen? Haben wir vergessen, dass zur Freiheit der eigenen Meinung untrennbar gehört, auch andersartige Meinungen zu akzeptieren, ohne zu beschimpfen, zu beleidigen oder gar zu bedrohen? Genauso inakzeptabel sind die massiven Sachbeschädigungen am Büro eines demokratisch gewählten Bundestagsabgeordneten, egal zu welcher Partei er gehört. Wer solche Straftaten begeht, darf sich nicht darüber aufregen, dass dann die Polizei die Notwendigkeit sieht, in Zwönitz besonders präsent zu sein und regelmäßig den Markt absperrt.

Etwas mehr Gelassenheit würde uns allen guttun. Einerseits Gelassenheit gegenüber den Horrormeldungen, welche uns mittlerweile schon seit zwei Jahren täglich begleiten. Wir haben doch nun die verschiedensten Impfstoffe in ausreichendem Maße, um uns selbst vor einem schweren Corona-Verlauf schützen zu können. Unser Gesundheitssystem hat gezeigt, dass es sehr leistungsfähig ist. Wir können dankbar auf engagierte Fachkräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bauen. Wir haben mittlerweile auch ohne Impfpflicht bewiesen, dass wir die großen Herausforderungen gemeinsam bewältigen können. Andererseits brauchen wir aber auch mehr Gelassenheit gegenüber den notwendigen Einschränkungen. Wir haben unter Beweis gestellt, dass wir trotz Corona in der Lage sind, unseren Alltag weiterhin auf vergleichsweise sehr hohem Niveau verantwortungsvoll zu gestalten. Die Fotos in unserem kleinen Jahresrückblick belegen dies eindrucksvoll. Unsere schöne Stadt mit ihren bezaubernden Dörfern ist noch lebenswerter geworden. Die ehrenamtlichen Stadträte haben wegweisende Entscheidungen getroffen und die motivierten Mitarbeiter der Verwaltung haben diese umgesetzt. Gepaart mit dem ehrenamtlichen Engagement in Kirchgemeinden, Vereinen und Feuerwehr sowie bedeutenden Privatinvestitionen ist in Zwönitz wieder viel Neues entstanden. Und auch auf das Feste-Feiern mussten wir nicht vollständig verzichten. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass in Zwönitz in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres die Einwohnerzahl um 5 angewachsen ist, wohingegen im selben Zeitraum der Erzgebirgskreis 1.793 Einwohner (0,5 %) oder Sachsen 10.242 Personen (0,3 %) verloren.

Ich bedanke mich herzlichst bei allen, die zur guten Fortentwicklung unserer Stadt beigetragen haben und bitte Sie, auch weiterhin hierbei mitzuwirken. Lernen wir gemeinsam wieder, hier und da Verzicht zu üben und uns auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren. Gönnen wir uns also ein Stück Gelassenheit, im festen Vertrauen, dass wir auch im neuen Jahr gemeinsam viel Positives erreichen werden. Lassen wir uns nicht spalten, denn die Gemeinsamkeit macht uns stark.

Gott segne unsere Stadt und ihre Menschen!

Mit einem herzlichen Glückauf

Wolfgang Triebert

Bürgermeister

Positive Höhepunkte 2021