In Sachsen wurden bei der Landesvermessung 1862 bis 1890 zwei Dreiecksnetze geschaffen, das Netz für die Gradmessung mit 36 Punkten und die Königliche Sächsische Triangulierung mit 122 Punkten. Damit verfügte Sachsen über eines der modernsten Vermessungsnetze Deutschlands. Unter Leitung des Gradmessungskommissars Professor Christian August Nagel begannen 1862 die Erkundungen und der Bau der ersten Stationen. Die dafür geschaffenen trigonometrischen Festpunkte wurden stabil und „für die Ewigkeit“ gebaut. So wurden in Sachsen 158 Stationen errichtet. 100 sind noch erhalten, man findet sie auf markanten Anhöhen. Die Stationen wurden auch noch bis Beginn der 1960er Jahre genutzt. Die Standorte wurden durch Prof. Nagel festgelegt. Der Gradmessungsassistent Friedrich Helmert und seine Helfer setzten auf dem höchsten Schatzensteinfelsen im September 1864 eine Vermessungssäule. Die quadratische Säule von 1 Meter Höhe und über einer Tonne Gewicht wurde mit einer Deckplatte versehen. Säule und Abdeckung wurden aus Greifensteingranit gefertigt und kosteten 118 Mark. Original Inschrift der Station lautet: Vorderseite: Station / SCHATZENSTEIN / STEIN Rückseite: KS. / TRIANGU-/ LIRUNGS / PFEILER / 1864 Diese Säule wurde vor Jahren, aus welchen Gründen auch immer, aus der Verankerung gerissen und auf der Nordwestseite vom Felsen gestürzt. Mit Gras überwachsen lag sie unter dem hölzernen Vermessungsgerüst. Dieser ca. 30 Meter hohe Holzturm, um 1960 errichtet, diente dem staatlichen trigonometrischen Vermessungsnetz der DDR als Messpunkt 3.Ordnung. Die Säule wurde 1972 von jugendlichen Heimatfreunden aus Zwönitz ausgegraben und an dieser Stelle unter dem Turm aufgestellt. Nach der Reinigung wurde die Schrift mit schwarzer Farbe ausgelegt. Das Setzen der Säule auf dem alten Felsenstandort war undenkbar und ohne Technik nicht zu machen. Durch Blitzeinschlag und Verwitterung war der Holzturm nicht mehr standfest und wurde aus Sicherheitsgründen 1977 umgesägt und liegengelassen. Da das Plateau und der Wanderweg von Grünhain zum Schatzenstein mit den Turmhölzern blockiert waren, erfolgte vom Kulturbund Zwönitz noch zum Jahresende eine Beräumung des Weges. Hier entstand auch der Gedanke, den Vermessungsstein irgendwann auf den Felsen wieder aufzusetzen. Da ein Autokran in der DDR kaum zu beschaffen war, dauerte es fast 10 Jahre bis sich eine Möglichkeit ergab. Durch einige Mitglieder der Gesellschaft für Natur und Umwelt Zwönitz konnte am 24.April 1986 in einer spontanen Aktion mit einem geländegängigen Kran die Säule wieder an ihren alten Standort, in die vorhandene Aussparung auf dem Felsen gesetzt werden. Bei weiteren Arbeitseinsätzen wurden Bänke errichtet und die Vorbereitung für das Anbringen einer Gedenktafel am Felsen getroffen. Eine Gedenktafel, die an den Mundartdichter Max Schreyer erinnert. Er ist Verfasser des Liedes „Dr Vugelbeerbaam“ und hatte vor 100 Jahren, 1887 seine Arbeit in diesem Forstrevier als Oberförster angetreten. Das Schatzenstein Plateau wurde auch ab und zu von der Armee besucht. Nachrichtentrupps der NVA übten mit aufgebauter Antennenanlage den „Ernstfall“, sie blieben immer einige Tage auf dem Berg. Heute wissen wir aus den Archiven, dass die Vermessungssäule noch eine Abdeckplatte besaß. Die Abdeckplatte aus Granit wurde bis heute leider nicht gefunden. Um dieses technische Kulturdenkmal in den alten ursprünglichen Zustand zu versetzen, suchen wir noch Fotos zum Aussehen der Platte oder Hinweise zu deren Verbleib.
Gesucht werden alte Fotos vom Schatzensteinfelsen mit Vermessungssäule, mit und ohne Holzturm, also vor 1977. Liebe Heimatfreunde, nutzt den Winter um das Familienarchiv zu durchsuchen, vielleicht ist es möglich, doch noch ein paar Bilder von einem Spaziergang oder von einem Wandertag mit der Schulklasse zu finden. Wir sind für jedes Foto und für Hinweise dankbar!