Von links nach rechts: Bürgermeister Wolfgang Triebert, Gisela Vorberg, Thomas Vorberg, Sven Brüderlein, Yvonne Brüderlein, Silke Käubler, Svenja Blaschke, Susann Freitag vom Zwönitzer Gewerbeamt.

Es ist schon eine ganz besondere Leistung einen Familienbetrieb über Generationen fortzuführen. Der „Lindner-Bäck“ aus Hormersdorf hat dies geschafft. Seit nun mehr 135 Jahren konnten es sich die Zwönitzer mit frischen Brötchen, Brot, Kuchen und der ein oder anderen besonderen Kreation schmecken lassen. Und dabei stand die Bäckerei, welche in den vergangenen 35 Jahren in den Händen von Thomas Vorberg lag, immer für Qualität. Doch nun ist für den Bäckermeister Schluss. Für die Bäckerei mit all den gut gehüteten Rezepten geht es aber weiter.

Eröffnet wurde die Bäckerei bereits 1884 unter Friedrich Louis Lindner an der Hormersdorfer Hauptstraße. 1930 übernahm sie Max Arno Lindner und baute 1933 einen neuen Ofen ein, der mehr als 50 Jahre seinen Dienst verrichtete und die Hormersdorfer mit den leckersten Backwaren versorgte. 1985 folgte dann Thomas Vorberg seinem Vater in die Backstube, welcher 19 Jahre (1966) zuvor die Bäckerei übernahm und führte die Erfolgsgeschichte der Bäckerei fort. In den vielen Jahren seiner Tätigkeit gab es natürlich auch immer wieder Herausforderungen, welche gemeistert werden mussten. Die Beschaffung eines neuen Ofens in der DDR oder der Bau der Hormersdorfer Hauptstraße von 1991 bis 1993 waren dabei sicherlich mit die schwierigsten. Doch auch die vielen kleinen und großen Erfolge wie sein Silberzechenbrot, welches durch einen Bericht im MDR damals zu einer überregionalen Sensation wurde, gehören zur langen, erfolgreichen Geschichte der Bäckerei. Doch für Thomas Vorberg gilt vor allem einer Person ganz besonderer Dank: „Ohne meine Frau, die die ganzen Jahre an meiner Seite stand und einen mindestens genauso großen Anteil am Erfolg des Geschäftes hat, wäre Alles nicht möglich gewesen!“. Dieser Erfolg soll sich auch zukünftig fortsetzen, denn der Backofen in der Bäckerei läuft weiter auf Hochtouren. Yvonne und Sven Brüderlein, bisher Mitarbeiter der Bäckerei, lenken fortan die Geschäfte des Hauptstandortes und der Filiale auf der Langen Gasse in Zwönitz. Sie bauen vorerst auf das, was die Bäckerei über Jahrzehnte erfolgreich gemacht hat. „Wir belassen vorerst alles beim Alten, wollen zukünftig aber natürlich auch neue Sachen probieren, genau wie es beim „Lindner-Bäck“ Tradition ist.“, sagt Yvonne Brüderlein. Viele kennen den Namen Brüderlein sicher auch noch durch den leckeren Stollen, der um die Jahrtausendwende bis 2003 beim jährlichen Wettbewerb des „Zwönitzer Stollenkönigs“ immer auf den vorderen Plätzen zu finden war. Auch darauf können sich die Kunden weiterhin freuen. Denn jeder der einmal in einer der beiden Filialen stand, ist meist immer mit einer Leckerei wieder nach draußen gegangen.