Dieses Jahr können wir auf 25 Jahre Ostersingen an der Zwönitzquelle zurückblicken. Das dies allerdings anders begangen wird als die Jahre zuvor, war zu Beginn der Organisation der Veranstaltung nicht abzusehen. Auf Grund der Ausgangsbeschränkungen, die durch die Corona-Pandemie erlassen wurden, mussten die Wanderung zur und das Ostersingen an der Zwönitzquelle für dieses Jahr leider abgesagt werden. Daher wollen wir an dieser Stelle einen Rückblick auf den Beginn und die Tradition des Ostersingens in Zwönitz, anhand von ein paar Meilensteinen, geben und vielleicht erkennt sich der eine oder andere ja auf den Bildern wieder. Das erste Ostersingen fand am Ostermontag, dem 08.04.1996 statt. Es herrschte ein super Frühlingswetter und dieses lockte unzählige Besucher zum Frühlingsspaziergang, worüber sich die Veranstalter des Ostersingens besonders freuten. Die Organisatoren waren damals die Fremdenverkehrsgemeinschaft „Silberland Erzgebirge“ mit den Städten Elterlein, Geyer, Grünhain und Zwönitz. Der damalige Bürgermeister Uwe Schneider begrüßte die Anwesenden und sprach dabei den traditionellen Brauch des Osterwasserholens an, der Ideenträger für ein gemeinsames Ostersingen der anliegenden Gemeinden war. Durch die ABM-Gruppen, unter Leitung von Herrn Viertel und Herrn Fischer, wurden die Quelle mit Teich, Schutzhütte, Bänken und Nebenanlagen gebaut und das Mundloch sowie die Wege am wiederentdeckten Schacht „Felsenbauend Glück“ angelegt. Dort konnten die Besucher erstmals unter der Führung des Bergmännischen Traditionsvereins Zwönitz den Stolln besichtigen. Ein Teil der Besucher war 12.00 Uhr vom Markt aufgebrochen. Es kamen auch Wanderer aus Richtung Bernsbach/Beierfeld und auch die Heimatfreunde des EZV Stollberg waren mit einer Gruppe von 40 Mitgliedern zur Zwönitzquelle unterwegs. Parkplätze sowie alle möglichen und unmöglichen Ecken, an denen man parken konnte, waren belegt. Unterwegs machten Schilder mit der Aufschrift „Achtung Osterhasengebiet!“ die Kinder aufmerksam, dass einige kleine Überraschungen im Wald versteckt waren. Für Unterhaltung sorgten der Männergesangverein „Liederkranz“ Geyer, der Männergesangverein Elterlein 1838 und die Jagdhornbläser der Erzgebirgischen Blasmusikanten. Es erklangen Lieder von Anton Günther und Frühlingslieder.

1997 – Die Sonne lockte wieder viele Besucher an die Zwönitzquelle. Es sollen ca. 2000 Besucher gewesen sein, die aus Zwönitz, Grünhain, Elterlein und der weiteren Umgebung angereist waren. Für das leibliche Wohl war reichlich gesorgt und es gab das „Zwäntzer Usterwasser“ eine neue alkoholische Kreation aus Lauter, welche bis heute in der Zwönitzer Stadtinformaton erhältlich ist.

1998 – Der Zwönitzer Bürgermeister Uwe Schneider kündigte zum Ostersingen die Premiere eines neuen Liedes – „Unser Städtchen“ – an, dessen Text Helmut Meyer geschrieben hat.

2005 – Zum zehnten Ostersingen fand sich auf dem Zwönitzer Marktplatz wieder eine große Schar Wanderlustiger ein, die unter Führung von Herrn Joachim Kunz losmarschierte. Das erste Mal wurde bei den Zwönitzer Hundesportfreunden gerastet und danach ging es zum „Felsenbauend Glück Stolln“. Die Mitglieder des Bergmännischen Traditionsvereins erklärten und zeigten Interessierten den bergbaulichen Zeitzeugen. An der Zwönitzquelle angekommen, waren schon von überall Wanderer angekommen. An der Quelle sorgte der „Lindenwirt“ André Siebdraht für die Verpflegung. Bürgermeister Uwe Schneider begrüßte die Besucherschar und sprach über den traditionellen Brauch des Osterwasserholens und die Entstehungsgeschichte der Zwönitzquelle. Das Quellgebiet umfasst über einhundert kleine Quellen. Auch der Osterhase war mit einem großen Korb unterwegs, um den Kindern eine Freude zu bereiten und wer wollte, der konnte mit Frieder Kahl aus Niederzwönitz eine Runde mit der Pferdekutsche fahren.

2010 – Leider haben sich die Orte Geyer und Grünhain aus der Vorbereitung und Durchführung des Ostersingens zurückgezogen, so dass nur Zwönitz und Elterlein zum Weiterbestehen dieser Veranstaltung beitragen.

2015 – Das zwanzigste Ostersingen startete bei fast frühlingshaftem Wetter. Wieder war die traditionelle Veranstaltung gut besucht. In diesem Jahr mussten die Jagdhornbläser der Erzgebirgischen Blasmusikanten Zwönitz/Affalter den musikalischen Teil allein absolvieren. Unterstützt wurden die Bläser durch Gerda Ketzscher, die mit klassischen und regional typischen Gedichten und Texten die Osterzeit kommentierte. Die Männerchöre hatten sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. Dennoch waren einige Sänger unter den Besuchern.

Am 8. April 1996 startete die Tradition des Ostersingens und zog seinerzeit eine Schar von rund 1000 Gästen an. Von den damaligen Organisatoren, der Fremdenverkehrsgemeinschaft „Silberland Erzgebirge“, zu der die Städte Geyer, Elterlein, Grünhain und Zwönitz gehörten, ist 2019 Zwönitz als einzige Kommune übrig geblieben. Gegenwärtig sucht man nach Ideen, das Ostersingen neu zu gestalten und sich aus der Masse der Osterveranstaltungen abzuheben. Gefragt sind hierbei auch Leute und Vereine, die diese Neugestaltung mittragen wollen und können. Trotz der Absage des Ostersingens in diesem Jahr, hat die Einfassung der Quelle, wie auch die Brunnen im Stadtgebiet und in den Ortsteilen, einen Osterkranz erhalten. Außerdem sprudelt die Quelle nach vielen Jahren der Trockenheit wieder kräftig. Lassen Sie sich daher zum Osterspaziergang zu zweit oder im Kreis der Familie an die Zwönitzquelle einladen. Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Osterfest – bleiben Sie gesund und in der Hoffnung auf ein Ostersingen 2021.

Der Brunnen der Zwönitzquelle mit seinem schmückenden Osterkranz wurde zum viel fotografierten Motiv. Einige Besucher zapften im alten Brauch des Osterwasserholens das frische Quellwasser ab. 2016

80 interessierte Wanderfreunde führte 2018 Joachim Kunz den Weg zur Zwönitzquelle. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung federführend von der Stadt Geyer durchgeführt.