Musikverein „Erzgebirgische Blasmusikanten“ e.V. Zwönitz/Affalter

Musik ist nicht nur eine Form der Unterhaltung, sondern für viele in schweren Zeiten wie jetzt auch eine Möglichkeit der Ablenkung und Aufmunterung. Diese Gelegenheit wollen wir nutzen und Ihnen die „Erzgebirgischen Blasmusikanten“ näherbringen, die Sie sicher bereits von ihren Auftritten zu den verschiedenen Zwönitzer Festivitäten kennen. Hier soll der Verein hinter den Hörnern und Posaunen vorgestellt werden, damit Interessierte einen Einblick gewinnen. Was macht die Musik der „Erzgebirgischen Blasmusikanten“ aus? Vielseitigkeit, wie Jürgen Viertel, seit März 2016 Vorsitzender des Vereins, erklärt. „Wir haben uns der Pflege der gängigen Titel der Blasmusik gewidmet, wo vor allem die böhmische Blasmusik einen Vorrang besitzt“, sagt er. „Verbunden mit moderneren Titeln versuchen wir mit einem bunten Mix, unsere interessierten Zuhörer zu begeistern.“ Dass ihnen das gelingt, zeigen die zahlreichen und stets beliebten Auftritte der Musiker bei Festen in Zwönitz, aber auch in der näheren Umgebung wie Spiegelwald oder Köhlerhütte. Aktuell weist der Verein 32 Mitglieder auf, sechs davon sind Teil der Bergbläser unter Leitung von Rico Broßmann, welcher auch der musikalische Leiter der Blaskapelle ist, und weitere sechs sind Teil der Jagdhornbläser unter Klaus Ketzscher. Beide Abteilungen haben sich ab 1994/95 etabliert. Der Verein kann insgesamt auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken – genau wie die Musik selbst. „Die Musik reicht in Zwönitz bis ins 17. Jahrhundert zurück, als sich die Zwönitzer Stadtpfeifer um die benötigte Musik im Ort und seiner Umgegend betätigten“, erklärt Jürgen Viertel. „Im Raum Zwönitz-Affalter kann man auf eine über 90-jährige Blasmusikaktivität zurückblicken.“ Dabei ging alles recht klein los. Die Bauernkapelle Affalter schloss sich 1967 als Blaskapelle dem Meßgerätewerk an. Das ehemalige Betriebsblasorchester Meßgerätewerk und das der Schuhfabrik Zwönitz wurden dann 1981 fusioniert und die Zwönitzer Blasmusikanten entstanden. Nach der Wende wurde am 21. April 1991 schließlich der seitdem aktive Musikverein „Erzgebirgische Blasmusikanten“e.V. Zwönitz/Affalter gegründet. Was die Musikanten über Gruppenbezeichnungen und Jahre hinweg verbindet, ist die Liebe zur Musik. „Das Laufen als Verein haben wir gelernt im Zuge einer Partnerschaft Anfang der 90er Jahre mit dem Jugendblasorchester aus Au in der Hallertau, deren Vorstand uns mit den neuen Gegebenheiten als Verein vertraut machte“, erinnert sich Jürgen Viertel. Zweimal war der Verein in Au und das Orchester des oberbayrischen Ortes war auch einmal zu Gast in Affalter sowie Zwönitz. Und auch mit den Zwönitzer Partnerstädten gab es schon Austausch. So waren die „Erzgebirgischen Blasmusikanten“ im Rahmen der Partnerschaftsbeziehungen bereits im tschechischen Koprivnice und dem ungarischen Magyarpolány aktiv. Einer der unvergesslichsten Auftritte dürfte für die Musiker wohl der bei Ramona Leis im Sonntagskonzert des ZDF in Aue Anfang der 90er gewesen sein. Auch beim Blasmusikfestival in Schlema konnten sie bereits zweimal zeigen, was sie können. Mittlerweile kann der Verein also auf über ein Vierteljahrhundert Geschichte zurückblicken. Den Auftritt zum 25-jährigen Bestehen 2016 im Brauereigasthof hat der eine oder andere Leser vielleicht sogar in Erinnerung. Nächstes Jahr dann kann der Verein bereits 30-jähriges Bestehen feiern. Doch auch in die Zukunft muss geblickt werden. „Stolz sind wir darauf, dass wir das Erbe unserer altvorderen Musiker mit erheblichem Kraftaufwand fortzusetzen versuchen, um weiterhin als musikalischer Dienstleister zu agieren“, sagt Jürgen Viertel. In den Anfangsjahren ginge es im Verein vor allem um Zusammengehörigkeit und Geselligkeit, heute auch darum, die Mitglieder bei der Stange zu halten. Das Gemeinsame und das Gefühl des Zusammenhaltes werden daher wieder mehr in den Vordergrund gerückt. Doch Jürgen Viertel hat vor allem Sorge um den Nachwuchs, denn dieser wachse nicht auf Bäumen – ein Problem, das auch andere Vereine haben. Möglicherweise motiviert die Zeit zu Hause ja den einen oder anderen dazu, ein Instrument in die Hand zu nehmen und zu erlernen. Interessierte können sich bei Jürgen Viertel melden unter: 037754 77106.