Alexander Schnerrer setzt auch beim Abhol- und Lieferservice auf Nachhaltigkeit.

Für viele Zwönitzer ist es mittlerweile ganz natürlich geworden: Der Griff zum Telefonhörer und die Bestellung des Lieblingsessens bei Brauerei oder in der Börse zum Abholen. Die Corona-Pandemie zwingt auch die Zwönitzer Händler und Gastronomen zum Umdenken, neue Wege zur Vermarktung und zum Kundenkontakt müssen gefunden werden. Viele sind weiterhin erreichbar, nehmen Bestellungen per Telefon oder E-Mail an und bereiten die Ware zur Abholung im eigenen Geschäft vor. Die Resonanz ist dabei bisher gut. So kann beispielsweise Annette Ulbricht von der Bücherei Walther gerade von der Osterzeit positiv berichten. „In der Zeit vor Ostern gab es viel zu tun. Viele Kunden bestellten online oder per Telefon, die Lieferung erfolgte direkt in den Briefkasten.“ Und auch nach den Osterfeiertagen sieht die Auftragslage gut aus. Auf die Zwönitzer ist eben Verlass. „Lauf nicht fort, Kauf im Ort.“ Dieses Schild sieht man aktuell an vielen Stellen in Zwönitz. Eine Initiative des Zwönitzer Gewerbevereins und dem Medienhaus-Erzgebirge, um den Einwohnern zu zeigen, wie wichtig die Kunden für alle Händler und Gastronomen sind. Vor allem letztere freuen sich über den guten Zulauf bei Bestellungen über Telefon oder Internet. Ob Brauerei oder Börse, viele machen aus der Not eine Tugend und bieten ihren Kunden alle möglichen Leckereien zum Abholen oder Liefern an.

Alexander Schnerrer, Inhaber der Börse in Zwönitz, hatte über die Osterfeiertage reichlich zu tun. Quasi durch das Fenster vom Gastraum wurde ein spezielles Ostermenü an alle Vorbesteller ausgegeben, dazu noch kleine Geschenke, sollte dem Osterhasen kurz vor den Feiertagen noch die nötige Idee gefehlt haben. „Das österliche Angebot wurde von unseren Gästen dankend und mit Freude angenommen – die Resonanz war gut. Es war sowohl für die Gäste als auch für uns eine besondere Situation, handwerklich gekochte Speisen so zu präsentieren und zu transportieren, dass sie allen Erwartungen gerecht werden. Allem voran ist es mein eigener Anspruch an Qualität, Geschmack und Präsentation, der da erfüllt sein muss. Ich denke wir haben da einen guten Job gemacht und an der Stelle sei allen fürs Mitmachen gedankt“, sagte Alexander Schnerrer.

Und so möchte er auch weitermachen. Die Börse konzentriert sich dabei vor allem auf die Wochenenden (Freitag, Samstag und Sonntag), unterstützt aber auch weiterhin bei kleinen Trauerfeiern oder kleinen Familienfeiern. Sogar das Lieblingseis kann man sich zwischen 15 Uhr und 24 Uhr abholen. Insgesamt bietet die „neue Zeit“ auch Chancen für die Gastronomen. „Wir arbeiten weiter an einer intelligenten, nachhaltigen Verpackungslösung für take-away-Angebote – das wird auch in einer ‚Zeit danach‘ nicht weggehen. Wir haben ein Instagram-Profil eingerichtet – ein Projekt, das schon lange in der Schublade lag und nun das Licht der Welt erblickt hat“, sagt der Chef der Zwönitzer Börse. Und er ergänzt einen besonders wichtigen Punkt: „Viele beschäftigen sich derzeit mit grundsätzlichen Fragen über Konsum, unser Miteinander. Wir sind alle gefordert, uns mit den Themen stark auseinanderzusetzen und jeder sollte sich aufraffen, Dinge nachhaltig zu verändern. Kleines Beispiel – wenn wir Gastronomen auf ‚take-away und Lieferservice‘ setzen, gehört der Einsatz von nachhaltiger Verpackung und wiederverwertbaren Materialien für mich genauso mit dazu. Klima- und Ressourcenschutz hat niemals Pause.“

Und so gibt es bei vielen Händlern und Gastronomen neue Ideen, die sich vielleicht auch für die Zeit nach den vielen Einschränkungen bewähren. Durch die vielen Aktionen in Zeiten der Corona-Krise wollen alle für die Zwönitzer attraktiv bleiben und so auch ein klein wenig das Flair unserer Innenstadt und der Ortsteile erhalten.