Mordbrücke an der Alten Geyrischen Straße, als Teil der alten Salzstraße zwischen Zwickau und dem Preßnitzer Pass – eine der ältesten Straßen der Region

Wir starten an der Austelvilla und wandern am unteren Weg durch den Park. Wir lassen das Freibad rechts liegen und folgen dem Pfad durch die Streuobstwiese, durch die Unterführung der Umgehungsstraße bis zum Gelände der Firma Holzhandel Faulhaber. Nun biegt der Weg rechts auf die Alte Geyerische Straße ab und führt uns bergan. Vorbei an der Motorcross-Strecke des MC-Zwönitz geht es weiter bis zur nächsten Gabelung, bei der wir rechts abbiegen. Eine kleine Sitzgruppe an der „Galgenspitze“ lädt zum Verweilen ein und bietet einen zauberhaften Blick über die Landschaft. Wir wandern weiter bis zum Waldrand und biegen an der nächsten Weggabelung nach rechts ab. Die Wegweiser kündigt „Wider Mann“ in 3 km an. Wir folgen der rot-weißen Markierung und verlassen unseren Weg erst nach 1,7 km an der Gabelung „Neuer Weg“. Dort geht es nach rechts auf die Alte Zwönitzer Straße. Nach 350 m überqueren wir das Rote Wasser, die alte Steinmauer zeigt uns an, dass wir an der Mordbrücke angekommen sind. Eine Tafel mit historischem Hintergrundwissen und ein Rastplatz laden zum Verweilen ein.

„Bei der über diese Brücke führenden Alten Geyrischen Straße handelt es sich um eine der ältesten Straßen der Region. Zumindest seit 1400, als der Bergbau in Geyer aufblühte, bildete sich dieser neue Verlauf der alten Salzstraße zwischen Zwickau und dem Preßnitzer Pass. Am 27.3.1552 wird im Gerichtsbuch Zwönitz, Nr. 81 erstmalig die „murtt brücken des geyrischen walds“ erwähnt. Wollf Brückner verkaufte seine dortige Wiese an Hans Bamberger. In einer Vermessung der Grenzen zwischen dem geyrischen Sachsen und dem Amt Grühnhain wird die „Mordtbrucken“ ein zweites Mal urkundlich erwähnt, als man nur wenige Meter östlich von ihr den heute noch sichtbaren „großen Rainstein“ setzte, „um Zank und Unrichtigkeit zu vermeiden, hinab beraint bis an das Wasser, der Leimbach genannt“. Heute bezeichnen wir den Grenzbach in seinen jetzigen Verlauf als das Rote Wasser. Leider ist über den Mordfall kein Bericht zu finden. Er muss zwischen 1546 und 1552 stattgefunden haben, da beim Kauf dieser Wiese durch Wollf Brückner keine Angabe zur Brücke gemacht wurde. Um 1550, so schreibt Johannes Falke in seiner Geschichte der Bergstadt Geyer, „ergibt sich als Hauptsache, dass in der ganzen Umgegend eine Menge Gesindel saß, welches zu jeder Gewalttat stets bereit war, auch zu Raub und Mord.“ Die Anlage wurde im Jahr 2000 im Rahmen der ABM errichtet.“

Text: EZV Zwönitz