Bild: Marcus Zumbansen

Kurz vor dem Lockdown, am 10. März in diesem Jahr, wurde der Zwönitzer Albin Mayer bei der Delegiertenversammlung des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT) in Berlin zum Vizepräsidenten gewählt. Für den Zwönitzer Geschäftsmann ein emotional sehr bewegender Moment. Seit vielen Jahren gehört ein gut strukturierter Terminkalender zu den wichtigsten Werkzeugen seines Alltags. Denn nur so bekommt der fünffache Familienvater Beruf, Familie und Ehrenamt unter einen Hut. Manchmal bedarf es viel Zeit und unrealistischer Gedanken, um seinen Traumberuf zu finden. Albin Mayer kann da aus Erfahrung sprechen. Alles begann mit einer Ferien-Schnupperwoche in einem Sanitätshaus in Hof. Rasch wurde ihm bewusst, dass der Orthopädietechniker nicht nur Einlagen anfertigt, sondern ein bedeutend größeres Aufgabenspektrum bearbeitet. Schließlich entdeckte er dieses Handwerk für sich und ist heute aus dieser Branche kaum mehr wegzudenken. So begann er 1980 seine Lehre in Hof. Nach der Gesellenprüfung folgte der Meisterlehrgang, den er 1989 erfolgreich ablegte. Als die Mauer fiel, ging er zuerst nach Plauen, später nach Zwickau und dann kam er ins Erzgebirge. Hier folgte der Schritt in die Selbständigkeit. 1992 eröffnete er sein Geschäft in der Niederzwönitzer Straße in Zwönitz und nur ein Jahr später eine weitere Filiale in Marienberg. 1998 schlossen sich das Familienunternehmen Orthopädietechnik Behnsen mit der Orthopädietechnik Mayer zusammen. Dies war die Geburtsstunde der Mayer & Behnsen GmbH. Doch zurück zum Ehrenamt. Seit über 20 Jahren ist Albin Mayer ehrenamtlich tätig. Zuerst seit 1999 in der Landesinnung Sachsen und seit 14 Jahren fungiert er als Obermeister der Landesinnung Sachsen- Thüringen. 2006 bis 2008 „schnupperte“ er schon einmal als Vorstandsmitglied in die Strukturen des BIV-OT. Vor 3 Jahren berief man ihn dann in das Amt als stellvertretender Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des BIV-OT. Mit Übernahme des Amtes zum Vizepräsidenten folgte auch der Vorsitz des BIV-OTWirtschaftsausschusses. Als Vorsitz erwarten ihn natürlich auch künftig viele organisatorische Aufgaben innerhalb des Ausschusses. Es gilt dann selbstverständlich, Vertragsverhandlungen gut vorzubereiten, Ankündigungen und Angebote der Kassen zu prüfen und letztlich auch Verhandlungsführer gewinnen zu können. Zahlreiche enge, vertrauensvolle Gespräche mit den Leistungsgemeinschaften und Herstellern sind zu führen und damit werden durch den Zwönitzer auch Weichen für die Zukunft gestellt. Aufgrund seiner Verhandlungserfolge mit den landes- und bundesweiten Krankenkassen ist er seit 2013 Träger der Ehrennadel in Silber sowie der Ehrenurkunde der Kreishandwerkerschaft Leipzig. Die Corona-Krise durchlebt er wie eine Berg– und Talfahrt. Selbstverständlich hat er große Sorgen, nicht nur um sein Unternehmen. Doch aufgeben kommt nicht in Frage. „In der Krise zeigen sich Standhaftigkeit und Ehrlichkeit, genau darauf bauen wir gemeinsam: Kräfte bündeln, zusammenhalten, nicht auseinanderdriften“, das sind seine Prinzipien. Die Folgen der Pandemie sind jedoch wohl weder komplett zu erfassen, noch angemessen zu beschreiben. Die Situation bleibt angespannt. Der BIV – OT fordert daher von der Regierung, den Bereich Orthopädietechnik mit unter einen Rettungsschirm vergleichbar mit Kliniken, Ärzten und Heilberufen zu nehmen, also die Arbeit mit den anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen gleichzustellen. Gemeinsam mit seinem Team will er auch in den kommenden Jahren seine „Kräfte bündeln“ und Gutes tun. Auch seine Firma will der Unternehmer zusammen mit Geschäftspartner Hendrik Behnsen vorantreiben. Eine Belegschaft von insgesamt 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den verschiedensten Fachbereichen leistet täglich hervorragende Arbeit und sichert so auch weiterhin den guten Ruf des Unternehmens. Mit viel Selbstvertrauen und Enthusiasmus schaut er in die Zukunft und weiß auch seine Familie hinter sich, die ihm den Rücken für die vielen Aufgaben stärkt. Die Stadtverwaltung Zwönitz wünscht auf diesem Weg alles Gute, viele spannende und erfolgreiche Geschäftsjahre sowie weiterhin viele kreative Ideen für Fortschritte und Weiterentwicklungen in der Orthopädietechnik.