Bürgermeister Wolfgang Triebert (2.v.l.) besuchte die Pflegedienstleiterin der Sozialstation Sylke Krauss (l.) und den Leiter des Lacrima Trauerzentrums Sebastian Brückner (r.) in den neuen Räumlichkeiten. Auch der neue Kreisvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe im Kreisverband Erzgebirge, Ingo Reichel (2.v.r.), aus Aue war vor Ort.

Still, aber nicht heimlich, ist die Sozialstation der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. vom Mehrgenerationenhaus in das neue rund 1,3 Millionen Euro teure Gebäude an der Gustav-Adolf-Zeidler-Straße 5 umgezogen. Das war bereits im September 2020. Nach dem Spatenstich Ende April 2019, wurde feierlich und offiziell am 30. August 2019 der Grundstein gelegt. Bis Ende Oktober 2019 hatte man sich das Ziel gesteckt, mit dem Rohbau fertig zu sein. Am 13. Dezember 2019 wurde das Richtfest gefeiert. An einem Tag der offenen Tür am 16.09.2020 konnten sich Interessierte die neu entstandenen Räumlichkeiten anschauen. Eine große Einweihung im Oktober war im Plan, konnte aber dann pandemiebedingt nicht durchgeführt werden. Ob diese nachgeholt werden kann, steht in den Sternen. Daher besuchte Bürgermeister Wolfgang Triebert, auch ohne den Anlass einer großen Eröffnung, am 16. März einmal den Neubau und die darin arbeitenden Verantwortlichen. Die Pflegeleiterin der Sozialstation Sylke Krauss, deren Team aus 21 MitarbeiterInnen besteht, zeigt voller Stolz die schönen neuen Räume, an deren Gestaltung alle mitwirken durften. Den ausreichenden Platz und die Bedingungen genießen alle sehr. Die Sozialstation ist im Erdgeschoss zu finden. Im Obergeschoss ist gerade “Lacrima”, ein Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche, entstanden. Sebastian Brückner, der dieses Zentrum hauptamtlich leitet, steht mit Herzblut hinter diesem aus 100 % Spenden finanzierten Projekt. Auch er zeigte dem Bürgermeister und dem neuen Kreisvorstand Ingo Reichel aus Aue die eingerichteten Räume, die nun Anlaufstelle für trauernde Kinder und Jugendliche sind. Im nachfolgenden Artikel wird noch einmal die Arbeit von „Lacrima“ von Sebastian Brückner selbst näher vorgestellt.

Lacrima – Trauerzentrum für Kinder und Jugendliche im Erzgebirge

Stirbt plötzlich ein Elternteil, das Geschwisterkind oder ein anderer geliebter Mensch, ist die Welt von Kindern und Jugendlichen schwer erschüttert. Diese Kinder und Jugendlichen aufzufangen, sie zu begleiten und ihnen Raum zum Trauern zu geben, ist das Ziel von Lacrima. Dass verschiedene Einrichtungen der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Zwönitz vertreten sind, ist vielen bekannt. Neu ist aber das Angebot von Lacrima. Bundesweit bietet es Kindern und Jugendlichen an insgesamt 17 Standorten eine geschützte und vertrauensvolle Umgebung. Hier in Zwönitz ist nun im Neubau an der Gustav-Adolf-Zeidler-Straße 5 eines dieser Trauerzentren entstanden. Den Grundstein zu Lacrima legte die Kindertrauergruppe in Oelsnitz, welche an den Hospizdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., mit den Koordinatoren Frau Hudek und Frau Zuck, angegliedert war. Sebastian Brückner, Mitarbeiter des Kreisverbandes Erzgebirge des Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., betreut das Zentrum hauptamtlich. Ihm zur Seite stehen ehrenamtlich Tätige. Die gut ausgebildeten Trauerbegleiter*innen helfen den Kindern und Jugendlichen individuell und einfühlsam. Es gibt regelmäßige Gruppenstunden, feste Rituale aber auch Zeit zum Spielen und Toben. Lacrima ist für Betroffene kostenfrei und zu 100% spendenfinanziert. Unterstützer und Interessenten sind deshalb jederzeit willkommen und können sich finanziell oder ehrenamtlich beim Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. engagieren. So besteht beispielsweise die Möglichkeit in Kinder-, Jugend- oder Angehörigengruppen eingesetzt zu werden sowie in den Bereichen Organisation, Verwaltung oder Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Jeder Cent kommt dem Projekt und somit den Kindern und Jugendlichen zugute und wird zum Beispiel für Gestaltungsmaterialien oder Ausflüge benötigt. (Text: Sebastian Brückner)