Die Freude ist bei den Zwönitzern Julien Gläß (l.) und Hanna Riedel (2.v.l.) groß über den Pokal zum 4. Platz beim World-Cup in Sotschi. Gemeinsam mit Bundesjugendtrainier Thomas Zink (M.) freuen sie sich über den Sieg der Nürnberger Sabrina und Nico Soeradhiningrat bei den Junioren.

Unglaublich. Noch immer muss der Verein sich sinnbildlich kneifen, um zu glauben, was geschehen ist. 2020 und der Beginn des Jahres 2021 waren durch Lockdowns geprägt. Nur Hanna Riedel (13) und Julien Gläß (14), das einzige Kaderpaar des Vereins, durften trainieren. Da keine Präsenzturniere erlaubt waren, wurde durch die WRRC eine Möglichkeit geschaffen, online an World-Cups teilzunehmen. Hanna und Julien nahmen daher am 25.4., 30.5. und 20.6 an Online-Word-Cups teil und erarbeiteten sich auf der Weltrangliste der Junioren Platz 11 von 18 Paaren. Zugegeben. Die Boogie-Woogie Szene ist weltweit betrachtet und in Hinblick auf ein Jahr Stillstand im Turniergeschehen merklich geschrumpft. Am 26. Juni wurde dann endlich das erste Präsenzturnier im russischen Sotschi durchgeführt. Hanna und Julien sind mit Eltern, dem zweiten nominierten deutschen Junioren-Paar Sabrina und Nico Soeradhiningrat von Frankonia Nürnberg, dem Bundesjugendtrainer Thomas Zink, den Deutschen Meistern Johannes und Kerstin Hien und deren Trainer Michael Gleixner schon am Donnerstag, dem 24. Juni über Moskau nach Sotschi geflogen. Gemeinsam hat man die Zeit genutzt, um sich vorzubereiten und noch besser kennenzulernen. Spätestens 15 Uhr am 27. Juni saß jeder, der es vom Verein oder aus dem privaten Bereich ermöglichen konnte, vor der Live-Übertragung aus Sotschi. 16 Uhr knallten dann bei den Zwönitzer Trainern, Kristin und Jörg Rudolph die voller Spannung das Turnier verfolgten, die Korken. Mit einer sensationellen und sehr souveränen tänzerischen Leistung haben Hanna und Julien alles Erlernte abrufen und umsetzen können. Als Neuling auf dem internationalen Parkett und als die beiden Jüngsten in ihrer Alterskategorie wurde im Vorfeld das Turnier als „Erfahrungsammeln“ eingestuft. Dass es fast für ein Siegertreppchen reichen würde, davon ist niemand ausgegangen. Hanna und Julien ließen zwei erfahrene Paare hinter sich und tanzten sich auf Platz vier! Eine starke Leistung. Herzlichen Glückwunsch! Da es in diesem Jahr das erste Präsenzturnier war, haben sich die beiden damit vorerst Platz 4 auf der Weltrangliste bei den Junioren gesichert. Ein Traum! Nach diesem Erfolg gibt es kein Ausruhen. Am 6. November wollen die Beiden zum World-Cup nach Genf und am 4. Und 5. Dezember steht noch einmal Russland, dieses Mal Moskau auf dem Turnierplan. Doch davor müssen sie sich am 16. Oktober zur Deutschen Meisterschaft behaupten. Wenn dort alles gut geht, besteht sogar eine Hoffnung auf die Nominierung zur Weltmeisterschaft am 24. Oktober in Kharkiv (Ukraine).