Die Ski-Saison im Jahr 2019/2020 war für die Dorfchemnitzerin Selina Franz ein besondere. Ende Januar / Anfang Februar belegte die damals 15 Jährige den ersten Platz in ihrer Altersklasse U16 über fünf Kilometer im Klassischen Stil bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Langlaufstadion Ried in Oberstdorf im Allgäu. Doch dabei sollte es nicht bleiben, denn auch bei den Deutschen Meisterschaften im Teamsprint, vom 21. bis 23. Februar ebenfalls in Oberstdorf, sicherten sich Selina und ihre Teampartnerin Charlotte Böhme den ersten Platz und konnte sich damit direkt den nächsten Titel holen. Der krönende Abschluss sollte dann ein internationaler Wettkampf in Bodenmais in Bayern sein, zu dem nur die besten deutschen Athleten eingeladen werden. Aber dann kam Corona und die Pläne der jungen Sportlerin nahmen einen anderen Verlauf. Der Wettkampf wurde abgesagt und im ersten Corona-Lockdown musste Selina ihr Internat in Oberwiesenthal für mindestens zwei Monate verlassen. An einen geregelten Trainingsablauf mit ihren Trainern war damit nicht mehr zu denken. Das Training musste zu Hause stattfinden. Erst im Sommer 2020 war dann wieder ein Training vor Ort möglich. Die damalige Sommerleistungskotrolle des Deutschen Skiverbandes musste ebenso ausfallen, lediglich virtuelle Kontrollen wurden durchgeführt. Der Blick in Richtung der Wintersaison 2020/2021 war bereits da skeptisch. Und so sollte es auch kommen. Von den zehn geplanten Wettkampfwochenenden konnten nur zwei stattfinden, meist mit mehreren Läufen an einem Wochenende, um überhaupt Wertungen zusammen zu bekommen. Und dann kam für die Dorfchemnitzerin auch noch eine Quarantäne vor dem ersten Wettkampf dazu. Die Vorbereitung lief also alles andere als optimal. Im März und April dieses Jahres musste Selina Franz wieder das Internat verlassen, wieder verbunden mit viel Aufwand für die gesamte Familie, um ein halbwegs vernünftiges Training für die Nachwuchssportlerin zu gewährleisten. Im Mai zog sie dann zu ihrer großen Schwester Viviane. Ein wichtiger Schritt hin zu einem konstanten Training vor Ort mit ihren Trainern. Aktuell steckt Selina mitten in den Vorbereitungen für die kommende Saison. In den letzten Monaten waren auch wieder Lehrgänge möglich, z. B. auf dem Rabenberg mit einem intensiven Spezialtraining, dem Flämingskate oder in Leipzig zu einem umfassenden und sehr vielseitigen Lehrgang mit sportmedizinischen Untersuchung. Das Training über das Jahr hinweg ist dabei sehr vielseitig und verbunden mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Je näher der Winter rückt nimmt auch das Ausdauertraining zu, die Einheiten werden intensiver und wieder sportartspezifischer. Im September folgt nun die erste Standortbestimmung für die Sportlerin. In Oberhof steht die zentrale Leistungskontrolle an mit LangläuferInnen aus ganz Deutschland. Auch alle anderen Wettkämpfe über die kommende Saison sind bisher normal geplant. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob diese auch so stattfinden können. Ein besonderes Highlight für Selina Franz war auch die einjährige Einzeltalentförderung der envia Mitteldeutsche Energie AG, welche die Dorfchemnitzerin in diesem Jahr erhielt. Eine wichtige Unterstützung, um auch in den kommenden Jahren erfolgreich im Langlaufsport mitmischen zu können. Eine Top-6 Platzierung in jedem Wettkampf ist dabei ein Ziel der Athletin, ebenso wie den Kaderstatus DSV NK1, also der erste Nominierungskader des Deutschen Ski Verbandes.

Wir drücken Selina Franz beide Daumen, dass sich ihre Ziele auch erfüllen!