Es waren Bilder, die im letzten Jahr schmerzlich vermisst wurden. Eine ausgelassene Stimmung in der Zwönitzer Innenstadt und auf dem Reitplatz in Kühnhaide bei bestem „Kaiserwetter“, tolle Acts auf der Festbühne und zahlreiche Leckereien an den Marktständen. Das Zwönitzer Erntedankfest und der Pferdetag waren in diesem Jahr ein voller Erfolg und stimmen zuversichtlich auf die anstehende Vorweihnachtszeit. Durch die ungünstigen Wetterbedingungen in diesem Jahr und dem damit verbundenen Ernteverzug konnten die Festlichkeiten nicht wie sonst auf dem Gelände der „KAZ“ (Katzensteiner Agrar GmbH) stattfinden. So wurde kurzfristig umgeplant und viele Angebote von dort in die Zwönitzer Innenstadt verlegt, die sich für zwei Tage in ein buntes Festgelände verwandelte. Sinn der Festlichkeiten zu Erntedank ist die Würdigung der schweren Arbeit im Bereich der Landwirtschaft, denn das reichhaltige Nahrungsangebot in unseren Geschäften kommt nicht von allein dahin. Oft wird das vergessen und die Dankbarkeit rückt in den Hintergrund. Doch nicht so am Wochenende vom 25.-bis 26. September. Da nutzten die Zwönitzerinnen und Zwönitzer die Gelegenheit, unter freiem Himmel ganz unbeschwert zu feiern und zu danken. Und das in vielfältiger Weise. Die Eröffnung am Samstagmorgen erfolgte traditionell wieder durch den Allianzposaunenchor mit festlichen Klängen. Vor allem für die kleinen Besucher wurde viel geboten: Kinderkarussell, Streichelzoo und das Theaterstück „Hase und Igel“ vom Kinder- und Jugendtheater Buratino am Samstag auf der Festbühne ließen die Kinderaugen glänzen. Und für die Eltern gab es allerlei Kulinarisches und Handgemachtes zu entdecken. So war für jeden etwas dabei.
Natürlich wurde auch hoher Besuch auf dem Festgelände empfangen. Die sächsische Milchkönigin Luisa Hochstein, die sächsische Milchprinzessin Kim Schubert und die sächsische Erntekönigin Wibke Frotscher waren vom Zwönitzer Fest begeistert. „Es ist ein sehr schönes Fest, traditionell und mit vielen regionalen Akteuren”, sagte Hochstein. “Es herrscht eine schöne Stimmung. Wunderschön geschmückt ist auch die Kirche, und die Erntekrone ist sehr gut gelungen.” An dieser Stelle sei von Herzen den Kiehaader Frauen gedankt, die wieder in unzähligen Stunden und mit viel Fleiß eine komplett neue Erntekrone gebunden haben. Im Frühjahr musste leider festgestellt werden, dass die Mäuse über den Winter die gesamte Dekoration für Erntedank vernichtet hatten. Das Erntedankfest ist im Ursprung seiner Entstehung ein christliches Fest. Daher war auch eines der festlichen Höhepunkte der gemeinsame Gottesdienst am Sonntagmorgen in der Trinitatiskirche. Auch Bürgermeister Wolfgang Triebert, Herr Karl Günther ehem. Geschäftsführer der KAZ sowie die Sächsische Erntekönigin Wibke die I. und die Milchprinzessin Kim I. nahmen daran teil. Musikalisch wurde der Gottesdienst ausgestaltet von der Kantorin Sibylle Fischer Kunz an der Orgel, Gerd Kehrer aus Hormersdorf an der Violine und Michael Schwarzenberg aus Zwönitz am Cello. Pfarrer Michael Tetzner leitete den Gottesdienst in der liebevoll und aufwendig geschmückten Kirche. Worte des Dankes und demütiges Innehalten gegenüber der Schöpfung und ihrem reichen Segen für die Stadt und ihre Einwohner.
Was viele nicht wissen: Zwönitz trägt die Auszeichnung „besonders pferdefreundliche Kommune“. Und dies konnte am Festsonntag wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden. 28 Schaubilder schmückten den Festumzug von der Innenstadt bis zum Reitplatz in Kühnhaide, wo im Anschluss noch ein tolles Schauprogramm auf die Beine gestellt wurde. Ein Highlight ist dabei immer die Quadrille, bei der in diesem Jahr 16 Reiter aus der Region eingebunden waren und in historische Uniformen schlüpften. Viele Trainingsstunden erfordert so ein hochkarätiges Reitprogramm. Stellvertretend sei ein Dank hiermit an Steffen Günther gegeben, der die Reiterinnen der Quadrille trainiert und natürlich an alle Pferdefreunde, die sich und ihre Lieblinge schmuck herausgeputzt und allen Zuschauern so tolle Schaubilder präsentiert haben. Ein weiterer Dank gilt auch Bernd Rehropp, der die Fäden der Organisation für den Erzgebirgischen Pferdetag in seinen Händen hält und auch über die pandemiebedingte Pause Kontakt mit den Pferdefreunden in Ehrenfriedersdorf gehalten hat. Neben den genannten, haben sehr viele in irgendeiner Weise zum Gelingen des Festes beigetragen. Herzlichen Dank. Ohne das Herzblut so vieler Mitwirkenden, wäre der Zwönitzer „Pferdetag und Erntedank“ nicht denkbar. Die Tage werden nun wieder spürbar kürzer, bald ist die Ernte komplett eingefahren und die Temperaturen bewegen sich kontinuierlich nach unten. Für den einen ein klein wenig bedauerlich, für das Erzgebirge beginnt dann aber die schönste Zeit das Jahres. Und so hoffen wir, nach dem tollen vergangenen Festwochenende, auch die Zwönitzer Hutzentage mit ähnlich viel Begeisterung und Highlights feiern zu können.