Ein Stück Normalität in dieser bewegten Zeit. Der Martinstag wurde im bekannten Format begangen. Mit einer Andacht begann der Abend in der Trinitatiskirche, gestaltet von Claudia Tetzner. Gemeinsam mit den Kindern erarbeitete sie sich die Geschichte um Martin von Thors, der in kalter Wintersnacht half und seinen Mantel mit einen frierenden Bettler teilte. Zum Abschluss sang sie den Anwesenden das Martins-Lied, eine schöne Geste, war doch das gemeinsame Singen verboten. Vor der Kirche erwarteten die kleinen und großen Laternenträger die Klänge der Allianzposaunenchores Zwönitz unter der Leitung von Sibylle Fischer Kunz. St. Martin hatte hoch zu Roß Platz genommen und führte den Umzug an. Ein herzliches Dankeschön an Tessa Günther, die auf ihrer Rosa, einem schmucken und geduldigen Fjordpferd, durch die dunklen Gassen ritt. Es folgten ihr hunderte Kinder und Eltern, die friedlich mit ihren Laternen und Lichtern die Straßen erhellten. Abgesichert von den Kammeraden der freiwilligen Feuerwehr und der Polizei wurde der Tross zur katholischen Kirche geleitet. Hier warteten Martinshörnchen, gebacken von der Bäckerei Jähn aus Dorfchemnitz, darauf geteilt und verspeist zu werden. Dies gelang ohne Probleme und so zogen die glücklichen Laternenträger heimwärts.
Der Kern des Martinsfest ist in unseren Zeiten aktueller denn je: Innehalten, Zuhören und das Mögliche tun, um dem der Not leidet, Hilfe zu geben. So ist dies in unserer Zeit nicht unbedingt die finanzielle Not – ein freundliches Wort, ein Gespräch oder ein Herz, das ehrlich zuhört, sind Geschenke, die nix kosten und doch helfen, die mentale Not dieser Zeit zu lindern.