Für viele in den letzten Jahren ein echter Dorn im Auge: der Zustand einiger Straßen in Zwönitz und den Ortsteilen. Zu nennen wären hier natürlich die Annaberger Straße, die Grünhainer Straße, die Niederzwönitzer Straße oder auch die Zwönitzer Straße in Dorfchemnitz. Dem Insider fällt auf, dass sich alle genannten Straßen im Eigentum des Freistaates Sachsen befinden und dieser für die Unterhaltung zuständig ist. Im Vergleich zu den meisten kommunalen Straßen sind die Staatsstraßen in einem teils erbärmlichen Zustand. Der Stadtverwaltung bleiben immer nur die permanente Kritik sowie die Hoffnung auf eine Sanierung durch das zuständige Landesamt, meist jedoch vergebens. Nun ist zumindest für die Annaberger Straße eine Einigung zwischen dem LASUV (Landesamt für Straßenbau und Verkehr) und dem ZWW (Zweckverband Wasserwerke Westerzgebirge) zum dringend nötigen Ausbau der Straße erreicht und ein Umsetzung in Sicht. Beide Institutionen einigten sich auf die Teilung der Kosten für die Herstellung der Entwässerung dieser Straße gemeinsam mit der Grünhainer Straße. Allein für die Entwässerung belaufen sich die Gesamtkosten dabei auf 1,4 Mio. Euro. Durch die hohen zu erwartenden Wassermengen ist als erster Schritt die Errichtung eines Einlaufbauwerkes an der Zwönitz notwendig, um dort eine kontrollierte Abgabe des Niederschlagwassers zu gewährleisten. Für diesen Bauabschnitt wurden die Leistungen nun durch den ZWW ausgeschrieben. Dieser plant die Projektumsetzung noch in diesem Jahr. Für das kommende Jahr ist dann die Fortsetzung der Bauarbeiten als Gemeinschaftsmaßnahme zwischen ZWW (Regenwassersammler), LASuV (Straße), Stadt (Fußweg) sowie weiterer Medienträger im Bereich der gesamten Annaberger Straße geplant. Dies kann nur unter Vollsperrung geschehen und es wird eine Bauzeit von zwei Jahren kalkuliert. Im Nachgang würde dann der grundhafte Ausbau der Grünhainer Straße erfolgen. Fraglich ist nun allerdings, ob der Freistaat Sachsen die Finanzierung für den gleichzeitigen Straßenausbau der Annaberger Straße sicherstellen kann. Im schlimmsten Fall wird nur der Wassersammler eingebaut und der Zustand der Straße ist danach (kaum vorstellbar) noch schlechter. Deshalb fordern Bürgermeister Wolfgang Triebert und die Stadtverwaltung mit Nachdruck die Einstellung der Kosten für den Straßenausbau in den nächsten Doppelhaushalt des Landes Sachsen. Denn wenn durch den Freistaat nicht einmal Geld für den Ausbau der desolaten Annaberger Straße übrig ist, will man sich gar nicht vorstellen, was in den kommenden Jahren aus den anderen Staatsstraßen im Stadtgebiet werden soll!