Foto: Zwönitzer Heimatforscher und Buchautor Jens Hahn dokumentiert den Stollen fotografisch.

Hinter der Austelvilla tut sich derzeit eine große Baugrube auf. Das alte, baufällige Wirtschaftsgebäude wurde abgerissen und wird nun durch einen Flachbau mit begehbarem Terrassendach ersetzt. Kürzlich staunten die Bauleute nicht schlecht, als das Erdreich unter der Baggerschaufel plötzlich nachgab und ein alter Bergwerksstollen zum Vorschein kam. Dem daraufhin befragten Hobby-Altbergbauspezialist Jens Hahn war an dieser Stelle bislang ebenso kein Stollen bekannt, wie auch dem eingeschalteten Oberbergamt Freiberg. Eine erste Befahrung brachte die Erkenntnis, dass der wahrscheinlich Mitte des 16. Jahrhunderts angelegte Stollen ca. 20 Meter Richtung Austelpark verläuft und dort der Vortrieb beendet wurde. Da nur wenig Überdeckung vorhanden ist, macht sich laut Oberbergamt zur Sicherung eine Verfüllung mit Beton notwendig. Mit diesen Arbeiten wurde die Bergbau und Tiefbau GmbH Oelsnitz beauftragt.

Bevor hierdurch eines der ältesten Bergbaurelikte unserer Bergstadt für immer unzugänglich gemacht wird, haben aber die Zwönitzer Heimatforscher um Jens Hahn den Stollen fotographisch dokumentiert und werden ihn noch einmal mit hochempfindlichen Metalldetektoren absuchen. Über das Ergebnis werden wir natürlich in einer der nächsten Ausgaben informieren.

Marco Ludwig (l.), verantwortlich im Bauamt für Tiefbau, im Gespräch mit den Mitarbeitern der beteiligten Baufirmen.
Seit Ende Mai laufen die Hochbauarbeiten am neuen Anbau der Austel Villa, bei denen der Schacht entdeckt wurde.