Vom 18. bis 20. Juli 2022 zogen Hubschraubergeräusche oftmals bis in die Nacht die Aufmerksamkeit der Zwönitzer auf sich. Was war denn da los? In diesem Zeitraum übte die 3. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 371 mit insgesamt 45 Soldatinnen und Soldaten über 3 Tage hinweg das Überleben und Durchschlagen. Unterstützt wurde das Vorhaben durch das der „Division Schnelle Kräfte“ unterstellte Transporthubschrauberregiment 10 „Lüneburger Heide“ aus dem niedersächsischen Faßberg mit einem Hubschrauber. Im Rahmen einer einwöchigen und auf die Durchschlageübung abgestimmten Vorausbildung am Standort Marienberg, frischten die Soldaten zunächst ihr Wissen und Können auf bzw. wurden junge Soldaten erstausgebildet. Die freilaufend angelegte Übung begann am Morgen des 18.07. in Marienberg mit der Einweisung im Umgang mit dem mittleren Transporthubschrauber CH 53 G. Der Übungsraum erstreckte sich auf die Flure der Ortschaften Auerbach, Geyer, Zwönitz und Stollberg. Nach Vorbereitung der Ausrüstung und Befehlsausgabe verlegten die Grenadiere – in Trupps gegliedert – in den Abendstunden des 18. Juli mit dem Hubschrauber in den Geyrischen Wald. Gemäß ihres Auftrages operierten die Trupps abgesessen im Gebiet des Geyrischen Waldes und klärten gemäß ihres Auftrages befohlene Gebiete und Objekte auf, um dann die Aufnahmezone Hormersdorfer Hochmoor zu erreichen und zu sichern. Hier wurden die Soldaten am Abend des 19.07. vom Hubschrauber aufgenommen und in das Gebiet Heiliger Wald verbracht, um dort ihren Auftrag fortzusetzen und sich zum vorgegebenen Sammelpunkt durchzuschlagen. Die Lage erforderte es zudem, dass zur Erfüllung des Auftrags der Heilige Teich in den Mittagsstunden des 20.07. durchschwommen werden musste. Hierzu wurde die gesamte Ausrüstung zu einem durch die Zeltbahn geschützten und schwimmfähigen Paket verpackt. Das Durchqueren von Gewässern stellte eine besondere Herausforderung dar und wird nur durchgeführt, wenn die Gewässerüberquerung ohne Hilfsmittel bzw. das Umgehen des Gewässers nicht möglich ist. Die Besonderheiten bei der Gewässerdurchquerung liegen darin, dass die Vorbereitungen zeitintensiv sind und die Soldaten zudem leicht erkannt werden können. Nach erfolgreicher Gewässerdurchquerung wurde unter Fortführung des Aufklärungsauftrags die Aufnahmezone erreicht und gesichert. Von hier wurden die Aufklärungstrupps vom Hubschrauber aufgenommen und nach Marienberg verbracht. Ziel der Durchschlageübung war die Vertiefung allgemein militärischer Fähigkeiten sowie das Überleben im Feld. Im Zuge der Übung mussten sich die Soldaten zur Erfüllung ihres Auftrags verschiedenen Herausforderungen stellen. Hierzu zählten z. Bsp. das Orientieren bei eingeschränkter Sicht bzw. Dunkelheit, die körperliche Belastung durch den Marsch und die mitgeführte Ausrüstung. Neben der Notwendigkeit des Einteilens mitgeführter Nahrung wurden die Soldaten zudem mit Schlafmangel und den Umwelteinflüssen, wie großer Hitze konfrontiert. Zusätzlich wurden im Rahmen des laufenden Very High Readiness point Task Force Auftrags (VJTF) der NATO und dem sich anschließenden NATO Response Force (NRF) Auftrags – unter Führung der Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ – spezielle soldatische Fähigkeiten vertieft und gefestigt.