Papa und Mama sind mit Klein-Oskar bei Tante Klara zu Gast. Natürlich erhält der Kleine von der lieben Tante ein paar Süßigkeiten, die er auch mit Freude entgegen nimmt und sich „einverleibt“. Doch im Kauen wird er von den Eltern gestört: „Und wie spricht man, wenn man etwas bekommt?“ Mit vollem Mund bringt er dann ein etwas gequältes „Dankeschön“ heraus. Diese fiktive, aber nicht nur einmal erlebte, Geschichte hält uns den Spiegel vor. Wie dankbar sind wir? Und überlegen wir einmal, für was alles wir dankbar sein können – sollten? Klar, in der jetzigen Zeit mit so vielen Unwägbarkeiten, der Energiekrise, dem Krieg und den ganzen finanziellen Folgen. Da soll man auch noch dankbar sein? In Hormersdorf denken wir schon seit vielen Jahren an die, denen es noch wesentlich schlechter geht. In diesem Jahr zuallererst an die Leute in Malawi , einem Land in Ostafrika. Hier besteht ein Kontakt über eine Firma in Gablenz, die Ausrüstungen zum Errichten von Brunnen oder auch für Solarkochstellen liefert und installiert. So kann man direkt ohne Umwege helfen. Oder Familie Urban, ehemalige aus dem Ort, die in Lima/Peru an der „Johannes Gutenberg Schule“ tätig sind. Dort wird den 1400 Schülern nicht nur beim Lernen geholfen, auch für viele gibt es noch zu essen. Und dass viele Leute auch dankbar sein können, merkt man an den Gaben und wunderschön hergerichteten Körben, die zum Erntedankfest gebracht wurden. Als dann bei Entgegennahme der Erntegaben, nicht wie bei Klein- Oskar – ein gequältes Gesicht, sondern ein breites Lächeln der Spender zu sehen ist – was kann es Schöneres geben? Auch wenn die Früchte und Erntegaben alle sehr gut aussehen, die Dankbarkeit spiegelte sich aber auch in den Kuverts wider, die so schön knistern. Sollten die Hormersdorfer als „zammnammsch“ betitelt werden? Hier wird das Gegenteil bewiesen. Im vergangenen Jahr konnten ca. 7000 € nach Afrika und Südamerika gehen. Ein Dank an alle, die gespendet haben. Ein wesentlicher Teil der Dekoration in der Kirche war in diesem Jahr eine geschnitzte Bank. So, wie das Kind an der geschnitzten Bank sich in der Hand geborgen weiß, so können auch wir uns jemandem anvertrauen und uns sicher fühlen. Geborgenheit hat auch immer etwas mit gegenseitigem Verstehen und Vertrauen zu tun. Im nächsten Jahr wird diese Bank vor unserer Kirche stehen. Wir laden Sie ein, hier Platz zu nehmen – und DANKBAR zu sein!

(T.V.)