Seit nunmehr 27 Jahren dreht sich das Windrad über Lenkersdorf und erzeugt Strom. Mit einer Gesamthöhe von 85 Meter hat es sich mittlerweile für viele ins Landschaftsbild integriert. Nun beabsichtigt ein Investor, einen Genehmigungsantrag für 9 weitere Windkraftanlagen an der Grenze zwischen Niederzwönitz und Dorfchemnitz einzureichen. Diese sollen jeweils 261 Meter hoch sein, also mehr als dreimal so groß, wie jenes in Lenkersdorf. Bei einem Vorbereitungstermin zum geplanten Antragsverfahren stellten die beteiligten Planungsfirmen das Vorhaben dem Landratsamt als Genehmigungsbehörde vor. Dieses empfahl den Investoren, möglichst frühzeitig in Abstimmung mit der Stadtverwaltung die Öffentlichkeit über das geplante Vorhaben zu informieren.

Dies soll nun am 26. Oktober um 19.00 Uhr in der „Kantine alte Schuhfabrik“ auf der Goethestraße 6a im Rahmen einer Einwohnerversammlung erfolgen.

Alle interessierten Bürger sind herzlich eingeladen. Nach der Projektvorstellung durch die Planer können von den Einwohnern Fragen zum Projekt gestellt bzw. Anregungen gegeben werden. Im Vorfeld fand bereits ein Treffen zwischen den Planern und Vertretern der örtlichen Naturschützer im Zwönitzer Rathaus statt. Es wurden die Ergebnisse zahlreicher artenschutzfachlicher Gutachten für den geplanten Standort besprochen. Hierbei brachten die Naturschützer ihre Befürchtung zum Ausdruck, dass durch die Windräder etliche vom Aussterben bedrohte Vogel- und Fledermausarten gefährdet seien, welche im Plangebiet ihre Jungen aufziehen oder Nahrung und Rast suchen. Es wurden von den Planern die Ergebnisse der vor Ort durchgeführten Kartierungen und deren artenschutzrechtliche Bedeutung im anstehenden Genehmigungsverfahren eingeordnet wie auch erste Erläuterungen zu geplanten artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen gegeben. Dazu gehören z.B. die zweitweise Abschaltung der Windenergieanlagen zum Fledermaus- und Greifvogelschutz oder ein Fledermausmonitoring im laufenden Betrieb. Die Planer sagten zu, in den nächsten Monaten eine Aufstellung über die hier beobachteten Arten und eine umfassendere Übersicht von ihnen diesbezüglich vorgesehenen Schutzmaßnahmen zu übergeben. Weitere Gespräche sollen folgen.