Hartmut Bach dürfte mit seiner 40-jährigen Selbständigkeit wohl mit zu den „Dienstältesten“ in Zwönitz mit Ortsteilen zählen. Seit 1984 betreibt er den Lebensmittelladen zunächst bis 1994 auf der August-Bebel Straße 14, danach auf der August-Bebel-Straße 20. Auch er ist, ähnlich wie bei der „Familiensaga Müller“ (siehe letzte Ausgabe 5 des Zwönitzer Anzeigers), ein Teil einer langen Familientradition. 1882 begann sein Großvater Gustav Bach mit einem Kolonial- und Wurstwarengeschäft. Sein Vater Herbert Bach führte das Geschäft als Lebensmittelladen und Drogerie weiter. Obwohl er erst die zweite Generation war, feierte die Familie 1982 das 100-jährige Bestehen. Die Anzeige in der Zeitung hat Hartmut Bach noch gut aufgehoben. Hartmut Bach hat dann 1984 die Führung des Familienunternehmens übernommen. Die Waren bekam er zu DDR-Zeiten vom Konsum (Konsumgenossenschaften) geliefert. Der Warenbezug war in der damaligen Mangelwirtschaft schon eine große Herausforderung. Nach der Wende war der Bezug von Waren dann eher eine Freude. Jetzt gilt es nur noch aus der Fülle von Waren das Sortiment herauszusuchen, was sich die Kunden wünschen. 1994 ist Hartmut Bach dann in die Räume der ehemaligen Strumpffabrik Werner & Hecker umgezogen. (Informationen dazu können im Anschluss an diesen Artikel gelesen werden.) Für die Dorfchemnitzer ist der Spar Markt Bach eine wichtige Anlaufstelle für Einkäufe. Neben den „Waren des täglichen Bedarfs“, wie es immer so schön genannt wird, gibt es auch eine Frischetheke für Fleisch und Wurst und ein sehr gutes Obst- und Gemüseangebot. Seit es in Dorfchemnitz keine Post mehr gibt, hat der Markt diese Serviceleistung rund um den Postdienst übernommen. Ähnlich verhält es sich mit der Schließung der Sparkasse. Im Spar Markt Bach ist seitdem die Möglichkeit gegeben, sich Geld auszahlen zu lassen. Hartmut Bach möchte sich ganz besonders bei Ellen Bach bedanken, die von Anbeginn an den „Laden mit am Laufen gehalten“ hat. Gemeinsam haben sie sich über die Jahrzehnte einen großen Kundenstamm geschaffen, bei denen sich beide von Herzen bedanken wollen für die Treue. Die Stadtverwaltung und der Zwönitzer Anzeiger wünschen dem Markt Bach alles Gute, eine weiterhin zufriedene und treue Kundschaft sowie beste Gesundheit.

Foto: Hartmut Bach (l.) freut sich über die Glückwünsche von Wolfgang Triebert (r.) anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums.

Ehemalige Strumpffabrik „Werner & Hecker“ erstrahlt in neuem Glanz

In Dorfchemnitz wurden um 1900 mindestens drei Strumpffabriken gebaut. Eine davon ist die, in der jetzt u.a. der Spar Markt Bach zu finden ist (vorheriger Artikel). Erbaut wurde diese um 1906. Die beiden Gründer Ernst Werner (1867-1937) und August Hecker (1859-1918) erlebten das Ende der Strumpffabrik jedoch nicht mehr, die bis 1952 existierte. Die Nachfolger setzten sich in der Nachkriegszeit nach Westdeutschland ab, sodass das Gebäude in die Verwaltung der Dorfchemnitzer Gemeinde überging. Diese baute Wohnungen aus. Unter anderem zogen in den ersten Stock auch eine Arztpraxis und zeitweise auch eine Zahnarztpraxis ein. Die Bausubstanz und die Wohnungen, die nur ein Bad und WC außerhalb der Wohnung im Treppengang hatten, waren mehr als ungemütlich und nach heutigen Standards kaum noch zumutbar. Im November 2021 hat sich dann der 38-jährige und voller Energie steckende Mike Kramer entschlossen, die ehemalige Fabrik mit der ehemaligen

Den Ortsvorsteher von Dorfchemnitz Claus Uhlmann (l.) und Bürgermeister Wolfgang Triebert (r.) hat das Interesse zu Mike Kramer (M.) gezogen. Mike Kramer zeigt ihnen den aktuellen Sanierungsstand und alte Pläne zu der Fabrik.
Hier war zu DDR-Zeiten eine Zahnarztpraxis. Heute ist eine wunderschöne und sanierte Loftwohnung das Zuhause einer jungen Familie mit drei Kindern