Kinder sind unsere Zukunft. Insbesondere die Zwönitzer Babys werden dringend gebraucht, um die aktuell sehr komfortable Infrastruktur aus Grundschulen, Kitas und Tagesmüttern zu erhalten und dem demographischen Wandel in unserer schönen Bergstadt die Stirn bieten zu können.

Fakt ist, dass mit dem derzeitigen Geburtenstand in Zwönitz für das Jahr 2030 nur noch maximal zwei bis drei Klassen für unsere vier Grundschulen möglich sind. Das ist dramatisch. Natürlich betrifft das die Krippen und Kitas genauso mit alldem vorhandenen Personal. Das sind die Herausforderungen, denen sich nicht nur unsere Stadt stellen muss.

 

Bürgermeister Wolfgang Triebert ließ es sich in der Stadtratssitzung am 13. Mai im Buntspreicher nicht nehmen, das Thema „Satzung Schulbezirke der Grundschulen“ selbst zu erläutern. In den Kinderkrippen ist der dramatische Geburteneinbruch der letzten beiden Jahre bereits zu spüren. Die Mütter, welche jetzt Kinder gebären könnten, sind Mitte der 90er Jahre selbst nicht geboren worden. Stundenreduzierungen beim Erzieherpersonal sind die ersten Folgen. Sollte keine Trendwende eintreten, können mittelfristig Entlassungen nicht ausgeschlossen werden. Regelt im Kita-Bereich noch vieles die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt, so legt im Grundschulbereich vieles das landeseigene Schulamt fest. Beim aktuellen Klassenteiler ist zu erwarten, dass aus Kostengründen die maximale Schülerzahl von 28 je Klasse eingefordert wird, bevor eine weitere Klasse gebildet werden darf. Zum Erhalt der drei staatlichen Grundschulen in Zwönitz, Dorfchemnitz und Brünlos sind jährlich also mindestens 57 Geburten notwendig, zuzüglich jener Kinder, welche nach Hormersdorf in die Freie Evangelische Grundschule gehen. Werden also mehrere Jahre weniger als 65 Kinder geboren, ist die Schließung einer staatlichen Grundschule vorprogrammiert.

Zwönitz muss attraktiv bleiben trotz immer knapper werdender Geldmittel. Nur so kann man auf Zuzug junger Familien bauen, Heimkehrer, die in den 90er Jahren zur Aufnahme einer Arbeitsstelle oder eines Studiums das Erzgebirge verlassen haben. Jetzt weiterhin vernünftige Entscheidungen zu treffen, an welcher Stelle gespart und an welcher Stelle investiert werden sollte, wird die Entscheidungsträger im Stadtrat durchaus streitbar halten.

Der „Sparkurs der Verwaltung“ beginnt mit dem dauerhaften Entfall einer Personalstelle im Bereich Bürgerservice/ Meldeamt ab dem 01.07.2026. Auch ein Thema in der Sitzung und eine Entscheidung, die ebenfalls Einfluss auf die Öffnungszeiten der Außenstellen von Zwönitz haben wird. Doch die einstimmige Zustimmung für diese Einsparung zeigt, dass auch die Ortsvorsteher Einschränkungen im Zuge des Sparkurses mittragen. Die Erhöhung der Eintrittspreise unserer Bäder wurde ebenfalls einstimmig beschlossen (Bericht ZAZ 21 vom 22.05.2025).

Weiterhin gab es in der Stadtratssitzung Themen wie
– Informationen zum Abrechnungsstand Buntspreicher
– eine Vorstellung der Organisationsstruktur des Projektes Smart City
– einen Beschluss zur Widmungserweiterung und Namensänderung
des „Verbindungsweg Weg entlang Trommlerpark – Dittersdorfer
Straße“
– Beschlüsse zu einer Benutzungs- und Gebührenordnung für die
Überlassung von Schulräumen zu nicht-schulischen Zwecken, zum
Gebührenverzeichnis zur Bestimmung der Gebührenhöhe für Verwaltungsgebühren
für Maßnahmen gemäß der StVO und für ein
Entgeltverzeichnis für Jahr- und Spezialmärkte.

Das allumfassende und mit Sicherheit auch komplizierteste und emotionalste
Thema waren die Tagesordnungspunkte rund um das Thema
„Windkraft“ (siehe Bericht ZAZ 22 vom 29.05.2025). Dieses wird auch
in der nächsten Stadtratssitzung sehr präsent sein.