Bereits am frühen Nachmittag sieht man bei der Annenkapelle fleißige Menschen, die aufbauen, vorbereiten und bereitstellen was nötig ist, um ein kleines Fest zu feiern. Gefeiert wird der Gedenktag der Heiligen Anna und ihres Mannes Joachim, der am 26. Juli begangen wird und den wir an diesem Sonntag in Gemeinschaft feiern wollen. So nach und nach kommen die Gäste: aus der eigenen Gemeinde, aus den Nachbargemeinden, aus Zwönitz aber auch aus Thüringen oder Bayern. Sie kommen mit dem Fahrrad, zu Fuß auf dem Wallfahrtsweg oder werden gefahren. Als die kleine Glocke der Kapelle zum Beginn der Andacht ruft, haben sich über 100 Leute versammelt, um gemeinsam zu singen und zu beten. Am Altar steht Pater Raphael, der die Pilger auf dem Wallfahrtsweg hierher begleitet hat und die Andacht leitet und Pfarrer Tetzner aus der Evangelischen Schwestergemeinde, der die Festpredigt hält. Er spricht über erstaunliche Begegnungen und über die Freude, wenn ein Kind erwartet wird und willkommen ist – so wie es bei Joachim und Anna (den Eltern Marias) gewesen ist. Musikalisch umrahmt wird die Gebetszeit von Gemeindeliedern und Gesängen der Männerschola der Katholischen Gemeinde. So wird deutlich, was gelebte Ökumene ausmacht. Im Anschluss tummeln sich 4 Generationen auf dem Gelände des Guten Brunnens um bei Kaffee und Kuchen, Eis oder einem Bierchen miteinander ins Gespräch zu kommen. Alle freuen sich über das schöne Wetter und über die Möglichkeit der Begegnung und der Gemeinschaft. An Leib und Seele gestärkt treten am späten Nachmittag die Pilger wieder den Heimweg an. Ein dickes DANKE sei allen Helfern gesagt, die diesen Tag durch ihren Einsatz möglich machten und an alle, die sich das Jahr über um die Annenkapelle kümmern. So kann dieser Ort zur Kraftquelle werden für alle, die hierher kommen und sich von Gott berühren lassen. Was bleibt am Ende des Tages, sind gute Gedanken im Herzen, schöne Klänge im Ohr und ein übervoller Kerzenständer in der Kapelle, der das Licht des Gebetes weiter scheinen lässt, auch wenn die Menschen, die sie entzündet haben, schon gegangen sind.
(Text/Bild: S. Ginzel)