„In Zwönitz geht was.“ Das hört man immer wieder einmal und das tut gut, denn nicht ganz schuldlos an dieser Tatsache sind auch die Entscheidungen im Stadtrat von Zwönitz. Natürlich sind es oft die Feste, die mit dieser Aussage verbunden werden. Diese stehen meist im Focus des öffentlichen Interesses und haben in diesem Jahr schon reichlich Aufmerksamkeit erregt. Aber auch innovative Entscheidungen und schnelle Problemlösungen haben in den letzten Jahrzehnten Zwönitz zu einem attraktiven Lebens- und Wirtschaftsstandort werden lassen. Besonders im Bereich des Bauwesens wird aktuell an vielen Stellen gearbeitet. Ein großes Projekt ist dabei der Ersatzneubau an der Austel Villa, welches sich nun dem Ende nähert. Am 5. September wurde dazu nun im Brauerei Gasthof das letzte Baulos vergeben. Bereits im November wird daher die bisher dort schon ansässige Naturschutzstation Erzgebirge nun dieses Mehrzweckgebäude beziehen können. Die noch notwendigen Restarbeiten und die Gestaltung der Außenanlagen sind für das nächste Frühjahr vorgesehen. Ein innovativer und mit Mut geprägter Umbau ist im Förderrahmen des Smart-City-Projekts der SPEICHER. Dort sollen sich junge Menschen durch Ansätze wie offene Technologie-Labore (Makerspaces) für digitale Technologien begeistern. Damit erhofft man sich, dass man auch perspektivisch berufliche Entscheidungen für den MINT-Bereich (Mathematik- Informatik-Naturwissenschaft-Technik) positiv beeinflussen kann. Der SPEICHER soll ein ideales Umfeld von der ersten Wissensbildung und -anwendung bis hin zur komplexen Geschäftsmodellentwicklung bieten. Dieses größte städtische Bauprojekt nach der politischen Wende befindet sich nun auf der „Zielgeraden“. Auch hier wurde in dieser Sitzung das 36ste von insgesamt 42 Baulosen vorbesprochen und für die Entscheidung im nächsten Technischen Ausschuss freigegeben. Wenn alles nach Plan verläuft, können im April nächsten Jahres die ersten Mieter in den „buntSPEICHER“ einziehen. Einstimmig wurde ebenfalls einem größeren Projekt im Niederzwönitzer Sportkomplex zugestimmt. Der gesamte Sportkomplex mit kleiner und großer Halle sowie die Verbindung dieser beiden Hallen ist historisch gewachsen und damit mit unterschiedlichen Schließsystemen ausgestattet. Daher gibt es für die zahlreichen Nutzer aktuell mehrere Schlüssel und inzwischen ist es nicht mehr nachvollziehbar, welche Person über welche und wie viele Schlüssel verfügt. Das hat in der Vergangenheit oftmals zu Unstimmigkeiten zwischen den Vereinen, Schulen und der Verwaltung geführt, denn zunehmend sind Themen wie nicht verschlosse Türen und Fenster oder nicht ausgeschaltetes Licht zu Streitpunkten geworden. Weil man weiterhin den Vereinen eine unkomplizierte und wenn möglich kostenfreie Nutzung ermöglichen möchte, ist nun ein mechatronisches Schließsystem vorgesehen. Damit soll das Handling innerhalb des Sportkomplexes sowohl energetisch vernünftig, nutzerfreundlich aber auch verantwortungsbewusst gestaltet werden. Eine zentrale Steuereinheit wird dann in der Lage sein, beim Verlassen der Hallen zum Beispiel ein offenes Fenster automatisch zu schließen und das Licht auszuschalten. Außerdem soll mit dem System ebenfalls erreicht werden, dass der Umgang mit den registrierten Schlüsseln bewusster erfolgt, denn durch automatische Protokollierungen wird künftig nachvollziehbar sein, wer in welcher Zeit die persönliche Verantwortung für die Hallennutzung hatte. Spannend war in der Septembersitzung der nicht öffentliche Teil, der immer unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Dort werden dann Themen in einem vertraulichen Rahmen diskutiert, die sich entweder mit sensiblen Daten oder noch nicht spruchreifen Entwicklungen befassen. Eine erfreuliche Entwicklung, die dort kundgetan wurde, wollen wir nun aber mitteilen: Unser Hotel Roß wird den Hotel- und Restaurantbetrieb noch vor den Hutzentagen wieder aufnehmen! Die Gründung einer GmbH wird im Moment durch vier Personen angestrebt. Einstimmig beschloss der Stadtrat, das Hotel Roß an diese in Gründung befindliche GmbH zu verpachten. Sobald der Vertrag besiegelt ist, werden wir nähere Informationen über den Zwönitzer Anzeiger bekannt geben. Dem Stadtrat stellte sich in diesem Teil der Sitzung auch ein Bewerber vor, der sich auf die Ausschreibung des Energiemanagers beworben hatte. Er überzeugte den Stadtrat und bekam einstimmigen Zuspruch. Künftig wird er zunächst in 36 Gebäuden von Zwönitz und 13 Gebäuden von Elterlein nach wirtschaftlichen Lösungen zur Energie- und somit Kosteneinsparung suchen. Diese Stelle wird durch ein Förderprogramm des Bundes zu 70% finanziert und ist für drei Jahre befristet. Am Ende der Sitzung wurde über die Vorschläge für die Auszeichnungen im Ehrenamt mit der Verdienstmedaille der Stadt Zwönitz entschieden. Am 3. Oktober werden um 10.00 Uhr am Platz der Deutschen Einheit wieder 28 Bürgerinnen und Bürger mit der Verdienstmedaille in Bronze, 7 in Silber und 2 in Gold für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt. Die Stadtrat beschloss ebenfalls zwei Zwönitzer mit der Ehrenbürgerschaft auszuzeichnen. Zur öffentlichen Feierstunde ist jeder gern willkommen.